Glorgione da Castel Franco. 55
Viele andere herrliche Bildnisse dieses Meisters sind an
verschiedenen Orten Italiens verstreut. Darunter gehört eines
von Lionardo Loredano, in der Zeit gemalt, als er Doge war;
dieß sah ich an einem Himmelfahrtstage ausgestellt, und
glaubte wahrhaft, jenen edeln Fürsten lebend vor mir zu
schauen. Ein anderes ist zu Faenza im Hause des vortreff- ZuFaen»«..
liehen Stein- und Krystallschneiders Giovanni da Castel Bo-
lognese; es ist für dessen Schwiegervater gemalt und in Wahr-
heit göttlich, die Farben sind so duftig ineinander verarbeitet,
daß man eher glaubt, es sey erhoben als gemalt.
Giorgione fand großes Vergnügen an Frescomalerei und SeineFre-c,-
übernahm viele Werke der Art. Hiezu gehört die Verzierung Malereien,
der Vorderwand vom Hause Soranzo auf der Piazza von San
Paolo; man sieht darauf eine Menge Begebenheiten und Phan-
tasien, unter andern ein Oelbild auf Kalk gemalt, welches
Regen, Wind und Sonnenschein widerstanden und sich bis
heute frisch erhalten hat. Ein Bild des Frühlings auf der-
selben Wand, scheint mir zu den schönsten Fresco - Arbeiten
dieses Meisters zu gehören, und es ist sehr zu beklagen, daß
die Zeit ihm so hart mitgespielt hat. Was mich anlangt,
so finde ich, daß nichts den Fresco - Arbeiten mehr Schaden
bringt als die Sciroccos, besonders in der Nahe des Meeres,
wo sie stets salzige Feuchtigkeit mit sich führen.
Im Jahr 1504 brach zu Venedig im Tuchgewölbe der Am Tuch-
Deutschen aufPonte del Rialto ein furchtbares Feuer aus; es Deutschen"
wurde ganz dadurch zerstört und alle Maaren, welche dort vor-
räthig lagen, gingen in Flammen auf, zu großem Schaden
Gold wählend, darstellen. Die Umrisse derselben s. in der 6«st.
äikir-, illustr. tsv. 114, 115 und 125. (Ein geharnischter Krieger
mit Epheu bekränzt, die Hellebarde in der linken, Brustbild in Le-
bensgröße, befindet sich in der Gallerte des Belvedere I. 36. F.)
b) Wahrscheinlich in Venedig, denn Vasari bedient sich der veneziani-
schen Benennung Assensa für dieses Fest der Himmelfahrt Christi.
Viele andere herrliche Bildnisse dieses Meisters sind an
verschiedenen Orten Italiens verstreut. Darunter gehört eines
von Lionardo Loredano, in der Zeit gemalt, als er Doge war;
dieß sah ich an einem Himmelfahrtstage ausgestellt, und
glaubte wahrhaft, jenen edeln Fürsten lebend vor mir zu
schauen. Ein anderes ist zu Faenza im Hause des vortreff- ZuFaen»«..
liehen Stein- und Krystallschneiders Giovanni da Castel Bo-
lognese; es ist für dessen Schwiegervater gemalt und in Wahr-
heit göttlich, die Farben sind so duftig ineinander verarbeitet,
daß man eher glaubt, es sey erhoben als gemalt.
Giorgione fand großes Vergnügen an Frescomalerei und SeineFre-c,-
übernahm viele Werke der Art. Hiezu gehört die Verzierung Malereien,
der Vorderwand vom Hause Soranzo auf der Piazza von San
Paolo; man sieht darauf eine Menge Begebenheiten und Phan-
tasien, unter andern ein Oelbild auf Kalk gemalt, welches
Regen, Wind und Sonnenschein widerstanden und sich bis
heute frisch erhalten hat. Ein Bild des Frühlings auf der-
selben Wand, scheint mir zu den schönsten Fresco - Arbeiten
dieses Meisters zu gehören, und es ist sehr zu beklagen, daß
die Zeit ihm so hart mitgespielt hat. Was mich anlangt,
so finde ich, daß nichts den Fresco - Arbeiten mehr Schaden
bringt als die Sciroccos, besonders in der Nahe des Meeres,
wo sie stets salzige Feuchtigkeit mit sich führen.
Im Jahr 1504 brach zu Venedig im Tuchgewölbe der Am Tuch-
Deutschen aufPonte del Rialto ein furchtbares Feuer aus; es Deutschen"
wurde ganz dadurch zerstört und alle Maaren, welche dort vor-
räthig lagen, gingen in Flammen auf, zu großem Schaden
Gold wählend, darstellen. Die Umrisse derselben s. in der 6«st.
äikir-, illustr. tsv. 114, 115 und 125. (Ein geharnischter Krieger
mit Epheu bekränzt, die Hellebarde in der linken, Brustbild in Le-
bensgröße, befindet sich in der Gallerte des Belvedere I. 36. F.)
b) Wahrscheinlich in Venedig, denn Vasari bedient sich der veneziani-
schen Benennung Assensa für dieses Fest der Himmelfahrt Christi.