348 611. Leben des floreutinischen Malers
Dieser Künstler führte seine Arbeiten so fein und sauber
aus, daß jedes andere Gemälde im Vergleich mit den seinigen
stets unrein und wie ein Entwurf erscheinen wird. Er hiuter-
Sio.Antonio ließ viele Schüler, unter andern Giovan Antonio So-
Tommaso glranr und,Tommaso dl Stefano. Von dem erstem
^nbIchl^wird an anderem Orte die Rede seyn, deßhalb will ich hier-
nur bemerken, daß Tommaso seinen Meister in Nettigkeit der
Ausführung sehr nachahmte, und in Florenz wie außerhalb
viele Werke vollendete. In der Villa von Arcetri arbeitete er
für Marco del Nero eine sehr fleißig ausgeführte Tafel mit der
Geburt Christi, Tommaso's Hauptgeschäft jedoch wurde mit
der Zelt Draperien zu malen, weßhalb er Processionsfahnen
Tommaso's besser ausführte als irgend ein anderer. Sein Vater war
sano war Miniaturmaler und hatte auch Bauwerke unternommen, der
Eirund Sohn, um ihn nachzuahmen, errichtete nach seinem Tod zu
Architekt. Sieva zehn Meilen von Florenz eine Brücke, welche damals
^om^so^s. ei" Anschwellen zerstört worden war, auch die Brücke
von S. Pietro a Ponte über den Fluß Bisenzio, ein schönes
Werk. Er übernahm viele Bauten in Klöstern und an andern
Orten, wurde zuletzt Baumeister der Zunft der Wollarbeiter,
und verfertigte das Modell zu den neuen Häusern, welche der-
selbe hinter der Nunziata aufführen ließ. Er starb 1564 im
siebzigsten Jahr oder noch älter, und wurde in S. Marco begra-
ben, wohin die Zeichenakademie ihn ehrenvoll geleitete.
wo jedoch S. 373 Anm. ein Memorandum von Lorenzo selbst vom
i Jan. 1534 mitgetheilt wird, das noch unterm ii April 1555
bestätigt ist. Am II Nov. 1536 wird Lorenzo noch als lebend er-
wähnt, doch am 25 Jun. desselben Jahrs schon krank und bett-
lägerig.
") S. dessen Leben Nr. lio.
1'') Diese Villa gehört gegenwärtig der adeligen Familie Capponi balle
Rovinati, und man sieht daselbst das Gemälde deö Tommaso di
Stefano noch jetzt im besten Stande an dem Altäre der Capelle.
Dieser Künstler führte seine Arbeiten so fein und sauber
aus, daß jedes andere Gemälde im Vergleich mit den seinigen
stets unrein und wie ein Entwurf erscheinen wird. Er hiuter-
Sio.Antonio ließ viele Schüler, unter andern Giovan Antonio So-
Tommaso glranr und,Tommaso dl Stefano. Von dem erstem
^nbIchl^wird an anderem Orte die Rede seyn, deßhalb will ich hier-
nur bemerken, daß Tommaso seinen Meister in Nettigkeit der
Ausführung sehr nachahmte, und in Florenz wie außerhalb
viele Werke vollendete. In der Villa von Arcetri arbeitete er
für Marco del Nero eine sehr fleißig ausgeführte Tafel mit der
Geburt Christi, Tommaso's Hauptgeschäft jedoch wurde mit
der Zelt Draperien zu malen, weßhalb er Processionsfahnen
Tommaso's besser ausführte als irgend ein anderer. Sein Vater war
sano war Miniaturmaler und hatte auch Bauwerke unternommen, der
Eirund Sohn, um ihn nachzuahmen, errichtete nach seinem Tod zu
Architekt. Sieva zehn Meilen von Florenz eine Brücke, welche damals
^om^so^s. ei" Anschwellen zerstört worden war, auch die Brücke
von S. Pietro a Ponte über den Fluß Bisenzio, ein schönes
Werk. Er übernahm viele Bauten in Klöstern und an andern
Orten, wurde zuletzt Baumeister der Zunft der Wollarbeiter,
und verfertigte das Modell zu den neuen Häusern, welche der-
selbe hinter der Nunziata aufführen ließ. Er starb 1564 im
siebzigsten Jahr oder noch älter, und wurde in S. Marco begra-
ben, wohin die Zeichenakademie ihn ehrenvoll geleitete.
wo jedoch S. 373 Anm. ein Memorandum von Lorenzo selbst vom
i Jan. 1534 mitgetheilt wird, das noch unterm ii April 1555
bestätigt ist. Am II Nov. 1536 wird Lorenzo noch als lebend er-
wähnt, doch am 25 Jun. desselben Jahrs schon krank und bett-
lägerig.
") S. dessen Leben Nr. lio.
1'') Diese Villa gehört gegenwärtig der adeligen Familie Capponi balle
Rovinati, und man sieht daselbst das Gemälde deö Tommaso di
Stefano noch jetzt im besten Stande an dem Altäre der Capelle.