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Vasari, Giorgio; Schorn, Ludwig [Editor]; Förster, Ernst [Editor]
Leben der ausgezeichnetsten Maler, Bildhauer und Baumeister, von Cimabue bis zum Jahre 1567 (3. Band, 1. Abtheilung) — Stuttgart, Tübingen: in der J. G. Cotta'schen Buchhandlung, 1843

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https://doi.org/10.11588/diglit.57014#0423
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Lorenzetto und des Malers Boccaccino aus Cremona. 357

nicht so wohl gelingen als sie erwartet hatten, und ver-
nehmen den Tadel der sie trifft, so verlieren sie den Muth
und glauben nie mehr Gutes leisten zu können. Wer dem-
nach verständig ist, der muß Lob mehr fürchten als Tadel,
jenes trügt weil es schmeichelt, dieser enthüllt die Wahrheit
und belehrt. Boccaccino verließ Rom, weil er sich dort Boccaccino
von jedermann gescholten und gekränkt fühlte und kehrte nach
Cremona zurück, wo er fortfuhr die Kunst der,Malerei zu rück,
üben, so gut er konnte und wußte. Im Dom jener Maltim
Stadt stellte er oberhalb der Mittlern Bogen Begebenheiten
aus dem Leben der Mutter Gottes dar, ein in jener Stadt
sehr gerühmtes Werk; ") andere Arbeiten die er in Cremona
und außerhalb ausführte, verdienen nicht erwähnt zu werden.
Boccaccino lehrte die Kunst der Malerei seinen Sohn Sein Sohn
Camillo, der sich mit mehr Studium nbfe und sich bemühte ^""Ulo.
gut zu machen, was dem Ruf des Vaters geschadet harte.
Von der Hand dieses Camillo sind in S. Gismondo, eine Mau in S.
Giämondo
---. bei Cremona.
io) „Boccaccio Boccaccino ist unter den Ccemonesern was Grillandajo,
Mantegna, Vanucci und Francia in ihren verschiedenen Schulen sind,
der beste Neuere unter den Alten und dec beste Alte unter den Neueren."
(Lanzi d. A. 2 , 847 ff.)
") In der Pittura Cremonese des Grafen Bartolommeo de Soresina
Vidoni, Mailand 1824, findet sich ein Stich nach der Vermählung der
Madonna welche sich imDom von Cremona befindet, so wie nach einem
Christus desselben Boccaccino, von welchem Bilde Vasari im Leben
des Garofolo Nr. 148 mit Lob spricht. Die Fresken, welche Boccac-
cino im Dome von Cremona ausgeführt, sind: Joachim bei dem Hirten,
Heimkehr Joachims, Geburt Mariä, Vermählung Mariä, Verkün-
digung, Heimsuchung, Anbetung der Hirten, Beschneidung, Christus
im Tempel. Neben und nach ihm haben daselbst gemalt Altobello
Meloni, Malosso, Moretti, Romanino und Pordenone.
12) Camillo Boccaccino, bemerkt Lanzi 2, 351. ist das größte Genie,
welches die Cremoneser Schule aufzuweisen hat- Cr schuf sich einen
Styl, in welchem Anmuth und Kraft sich zu einem harmonischen Gan-
zen vereinigten.
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