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Geist, eine aniirm eunäiäu, ein Liebling, ein Liebelehrer,
Liebenährer unsrer Idealität. Still blickt er aus der Höhe
des Lebens herab auf uns und zieht uns empor zu sich,
ntzuant' 6 Aruto, gunnt' 6 oaro!« möchten wir ausrufen in
der Sprache, die er selbst gesprochen, wenn wir seine jugend-
schöne Seele verspüren. Erhabnes Heldenthum, hehrsten
Thatengang, gewitterähnliche, blitzartige Dramatik kann er
schildern und doch fehlt ihm nie die Versöhnung und doch
ist er wesentlich mild, oulnmto, oulnrants wie Göthe und
Mozart. Wenn wir seine Madonnen, seine Befreiung Petri,
seinen Fischzug betrachten, so mag uns Tamino's Liebesarie
und sein beschwichtigendes Flötenlied beim Gang durch Feuer
und Wasser erklingen. Auch jene Worte Tasso's können
uns dabei in den Sinn kommen:
„Es sind nicht Schatten, die der Wahn erzeugte,
Ich weiß es, sie sind ewig, denn sie sind.
Und was hat mehr das Recht, Jahrhunderte
Zu bleiben nnd im Stillen fortzuwirken,
Als das Geheimniß einer edlen Liebe,
Dem holden Lied bescheiden anvertraut?" —
Alles was uns die Weltlehre des Pessimismus und
Darwinismus Hartes und Düsteres zeigt, es muß wie Tand
vergehen vor dem wesenhaften Scheine seiner beseligten
Kunst.
 
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