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Bildersammlung des Sir Abraham Hume. 21

W. van de Velde. Eine grofse Seeschlacht
zwischen der englischen und holländischen Flotte bei
leicht gekräuselter See. Ein englisches Schiff ist eben
gesunken; die Mannschaft sucht sich in Böten zu ret-
tetten. Das Ganze ist von grofser Wirkung, beson-
ders der weifse Pulverdampf sehr gut wiedergegeben,
Die Behandlung ist breit.

Als das Hauptbild der ganzen Sammlung kann
man indefs eine von vielen Schiffen belebte Ansicht
der Maas mit der Stadt Dort von A. Cuyp betrach-
ten, in mäfsig warmer, aber höchst klarer Abend-
beleuchtung. Die Feinheit der Abstufung der Luft-
töne in einer Reihe von Schiffen, welche man en
echelon sieht, ist nicht zu beschreiben, und dabei
ist doch alles mit der gröfsten Leichtigkeit und Frei-
heit hingemacht. Dieses 3 F. 10 Z. hohe, 5 F. 6-t Z.
breite Bild ist nicht allein ein Beweis der aufseror-
dentlichen Gröfse dieses Meisters, sondern der er-
staunlichen Höhe, worauf sich die Kunst der Male-
rei im 17ten Jahrhundert in Holland befand, über-
haupt. Der Besitzer, welcher dieses Meisterwerk
von de la Hante gekauft, erzählte mir, dafs ihm da-
für bereits die Summe von 3000 Pfd. Sterl. geboten
worden sei.

All« diese in den verschiedenen Wohnzimmern
vertheilten Bilder machen die tägliche Umgebung des
Sir Abraham aus. Wie wohlthätig und erhebend
mnf8 der vertraute Umgang mit so trefflichen Künst-
lern, deren geistiges Wesen uns noch, nachdem sich
das Grab über sie schon vor Jahrhunderten geschlos-
sen, in aller Ursprünglichkeit und Frische aus ihren
Werken anspricht, in den verschiedensten Stimmun-
gen eines langen Lebens auf ein empfängliches Ge-
ini'ith einwirken!
 
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