Zoological-Gardens in RegenisparJc. 157
Einundzicanzigster Brief.
■ ., ,,. London, den 14. August 1835.
Am vergangenen Sonntage habe ich einen Haupt-
löwen von London todt geschlagen, indem ich die
Zoologicalgardens in Regentspark besucht habe. Ein
Löwe wird hier nämlich jede Merkwürdigkeit, und
wer in kurzer Zeit viele dergleichen sieht, ein Lö-
wentödter (Lionkiller) genannt. Die Zoologicalgar-
dens verdienen aber ganz besonders obigen Namen,
indem daselbst eine von einer Gesellschaft von Pri-
vatpersonen angelegte und unterhaltene Menagerie be-
findlich ist, welche sich dadurch angenehm von an-
deren auszeichnet, dafs die Thiere in einem grofsen
Garten vertheilt sind, und viele von ihnen in freien,
eingezäunten Räumen sich so bequem gehaben, dafs
man sie wie in ihrem natürlichen Zustande beobach-
ten kann. Man erstaunt immer von Neuem über die
Grofsartigkeit solcher Privatanstalten. Hier sind al-
lein drei Elephanten, für welche zum Baden ein an-
sehnliches Bassin ausgegraben ist. Die starke Hitze
lud den gröfsten ein, sich diese Erquickung anzuthun,
und es war ein merkwürdiges Schauspiel, mit wel-
cher Behutsamkeit die plumpe Masse hineinging, sich
darin behaglich wälzte und einigemal so ganz unter-
tauchte, dafs er nur die Spitze des Rüssels heraus
hielt. Da bekanntlich die Zerstreuungen, welche
einem Sonntags in England zu Gebote stehen, sehr
spärlich sind, ist der Besuch dieser Menagerie, zumal
während der Season, eine Lieblingsparthie. Auch
noch jetzt waren viele Leute da, unter welchen ich
wieder den Poeten Rogers antraf, der mir zu mei-
Einundzicanzigster Brief.
■ ., ,,. London, den 14. August 1835.
Am vergangenen Sonntage habe ich einen Haupt-
löwen von London todt geschlagen, indem ich die
Zoologicalgardens in Regentspark besucht habe. Ein
Löwe wird hier nämlich jede Merkwürdigkeit, und
wer in kurzer Zeit viele dergleichen sieht, ein Lö-
wentödter (Lionkiller) genannt. Die Zoologicalgar-
dens verdienen aber ganz besonders obigen Namen,
indem daselbst eine von einer Gesellschaft von Pri-
vatpersonen angelegte und unterhaltene Menagerie be-
findlich ist, welche sich dadurch angenehm von an-
deren auszeichnet, dafs die Thiere in einem grofsen
Garten vertheilt sind, und viele von ihnen in freien,
eingezäunten Räumen sich so bequem gehaben, dafs
man sie wie in ihrem natürlichen Zustande beobach-
ten kann. Man erstaunt immer von Neuem über die
Grofsartigkeit solcher Privatanstalten. Hier sind al-
lein drei Elephanten, für welche zum Baden ein an-
sehnliches Bassin ausgegraben ist. Die starke Hitze
lud den gröfsten ein, sich diese Erquickung anzuthun,
und es war ein merkwürdiges Schauspiel, mit wel-
cher Behutsamkeit die plumpe Masse hineinging, sich
darin behaglich wälzte und einigemal so ganz unter-
tauchte, dafs er nur die Spitze des Rüssels heraus
hielt. Da bekanntlich die Zerstreuungen, welche
einem Sonntags in England zu Gebote stehen, sehr
spärlich sind, ist der Besuch dieser Menagerie, zumal
während der Season, eine Lieblingsparthie. Auch
noch jetzt waren viele Leute da, unter welchen ich
wieder den Poeten Rogers antraf, der mir zu mei-