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Festsaal in Landsdownehouse. 71

rung und einer freundlichen Naturumgebung vereinigen.
Gleich bei dem Eintritt in den Hausflur empfangt
man den Eindruck, dafs hier die höhere und edlere
Weihe der Kunst nicht fehlt; denn antike Statuen,
Reliefs und Büsten bieten sich dem Auge dar, und
bringen, wenn auch, bis auf eine altägyptische Sta-
tue, meist aus späterer Zeit und mehr oder minder
restaurirt, eine sehr malerische Wirkung hervor. Auch
auf der Treppe findet sich der Triumph des Bacchus,
ein spät römisches Hautrelief, in die Wand eingelas-
sen. Bedeutender wird das Interesse schon in der
Bibliothek. Den Platz über dem Kamin schmückt
das Hautrelief eines Aesculap in Lebensgröfse, von
sehr guter Arbeit. Dasselbe gilt von den antiken
Theilen einer weiblichen Statue. Unter achtzehn
Büsten fielen mir besonders als vorzüglich auf: ein
griechischer Philosoph, ein Vitellius in Porphyr, zwei
Büsten des Hadrian, eine colossale des Antinous als
Bacchus, ein Marc Aurel. Höchst imposant aber ist
der Anblick des grofsen Gesellschaftssaals, der auf
das Reichste und Geschmackvollste mit zum Theil
durch Gröfse und Arbeit höchst bedeutenden antiken
Sculpturen ausgeschmückt ist. Die beiden Enden des
Saals werden von zwei grofsen, halbkreisförmigen
Nischen gebildet, welche so viel höher sind, als der
mittlere Theil des Saals mit flacher Decke, dafs der
darüber herausragende Theil an der offnen Seite der
Nischen zwei grofse Fenster bildet, wodurch der
ganze Raum bei Tage sein Licht empfangt. In die-
sen grofsen Nischen stehen nun in schicklichen Ent-
fernungen theilweise über lebensgröfse antike Marmor-
statuen vor einer purpurfarbenen Draperic, von der
»ie sich am Abend durch ein sehr helles Gaslicht
 
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