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156 Kunstwerke der Akademie der Künste.

ginals, da letzteres leider so gut wie gar nicht mehr
vorhanden zu betrachten ist. Freilich sind die Köpfe
sehr ungleich! Am feinsten und am meisten im Geiste
des Meisters erscheinen Giristus und Johannes, an-
dere haben dagegen etwas Stumpfes. Besonders wich-
tig war mir die glückliche Zusammenstellung der sehr
lebhaften und kräftigen Farben. Während der Re-
volution gerieth es aus dem Refectorium der berühm-
ten Carthause von Pavia in die Hände eines Fran-
zosen, und wurde nach der Restauration in England
lange zum Verkauf geboten^ bis es die Akademie
für 600 Pfd. Sterl. erwarb.

Copien nach den berühmten sieben Raphaelischen
Cartons von Sir James Thornhill, Englands bedeu-
tendstem Maler in der ersten Hälfte des 18ten Jahr-
hunderts, beweisen, dafs selbst beim Copiren so hoher
Geisteswerke blofser Fleifs nicht ausreicht. Diese
geistlosen, mechanischen, einförmigen Abschriften
machen einen todten, maskenhaften Eindruck.

Eine schlafende Frau von einem Jäger betrachtet,
von Sir Josua Reinolds, gehört in der Färbung zu
seinen brillantesten und glühendsten Bildern, doch hat
es diesen Reiz zu sehr auf Kosten der Wahrheit.

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