Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Privatsammlnng König Georg's IV. 185

einer breiten Behandlung, welche mehr treffend an-
deutet, als die Sache selbst wiedergiebt, endlich das
Gefühl der Feier und Würde .machen dieses Bild zu"
einem der vorzüglichsten dieses mit Recht in ganz
Europa so berühmten sentimentalen Effectmalers.
Wenn man das Auge in einiger Entfernung eine Zeit-
lang darauf ruhen läfst, glaubt man wirklich sich in
dem Raum selbst ergehen zu können, und meiut die
Väter sich bewegen zu sehen.

Auch an einigen ausgezeichneten Bildern der eng-
lischen Schule fehlt es hier nicht.

Sir Josua Reinolds. 1) Sein eignes Bildnifs
mit der Brille zeigt einen geistreichen Mann von viel
Bestimmtheit im Charactcr. Es ist sehr lebendig auf-
gefaßt und besonders fleifsig modellirt, iudefs in den
Schatten grauer, in den Lichtern kälter, als man sonst
bei ihm zu sehen gewohnt ist. 2) Die sterbende
Dido von ihrer Schwester Anna beklagt, lebensgrofsc
Figuren. Die glühende, klare Färbung gewährt hier
keinen hinreichenden Ersatz für die schwache Zeich-
nung, die manierirte Grazie.

Wilkic. 1) Blindekuh. Die Compositum die-
ses mit 1812 bezeichneten Bildes ist allen Kunst-
freunden durch den vortrefflichen Kupferstich be-
kannt, und ich bemerke daher nur, dafs es in einem,
besonders warmen und klaren Ton und gutem Im-
pasto in allen Theilen fleifsig modellirt ist

2) Eine Festlichkeit mit Tanz vom Jahr 1818
bietet ungeachtet der einzelnen glücklichen Motive
weniger allgemeines Interesse dar; auch ist es im
Gesammtton etwas flau und bunt, in den Formen
etwas Verblasen. In der Behandlung fehlt das Im-
pasto. Alles ist mit geistreich spielendem Pinsel
 
Annotationen