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Gang nach Pansanger. 213

aufmerksame, aber nicht aufdringliche Bedienung sag-
ten mir sehr zu.

Schon früh nahm ich am anderen Morgen meinen
Thee, denn der Kaffee ist für jeden, der mit Bewufst-
sein geniefst, in England ein trauriges Getränk, und ge-
sellte nach hiesiger Landessitte einige frische Eier und
Fleischwerk hinzu, weil ich ein spätes Diner voraussah.
Vom schönsten Wetter begünstigt, machte ich mich
darauf als ein trefflicher Fufsgänger mit einem Boten
nach Pansanger, dem Landsitze des Grafen Cow-
per, auf den Weg, welcher, wie ich Dir schon im
3ten Briefe bemerkt, eine höchst gewählte, meist aus
italienischen Bildern bestehende Sammlung beher-
bergt, die meist von dem Grofsvater des jetzigen
Lords als Gesandter in Florenz erworben worden
sind. Durch das ziemlich stark bewegte Terrain mit
reichem Bewuchs gewährt diese Grafschaft eine an-
genehme Mannigfaltigkeit der Ansichten. Die Stadt
Hertford liegt sehr malerisch zwischen Hügeln von
gefälligen Formen, und hin und wieder sah ich iu
der Entfernung reizende, auf Anhöhen gelegene Land-
sitze, worauf mich mein discret-gesprächiger Beglei-
ter aufmerksam machte und die Besitzer nannte.
Nachdem ich einen Theil des hübschen Parks durch-
schritten, trat ich mit einiger Zuversicht in das
Schlofs, denn auf die gütige Verwendung des Her-
zogs von Sutherland war ich mit einem Brief der
Lady Cowper an die Haushälterin versehen. Die-
ser entsprach denn auch vollkommen der Erwartung,
indem mir die sämmtlichen Zimmer, worin sich die
Gemälde befinden, geöffnet, und ich dann meinem
Schicksal überlassen wurde. Eine erquickliche Kühle
empfing mich, von der glühenden Sommerhitze stark
 
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