374 Park von Warwickcasile. Beauchamps-Capelle.
Ein ■weiter Spaziergang durch den grofsen Park,
in der Begleitung eines gefalligen Gärtners, 'war nach
so vielen Kunstgenüssen sehr erquicklich und beloh-
nend, denn das Auge erfrischte sich an dem safti-
gen Grün der Bänme, und das etwas bewegte Ter-
rain bot die mannigfaltigsten Ansichten des riesen-
haft über den Wald hervorragenden Schlosses, mit
welchem öfter der zierliche, spitze Thurm der Ma-
rienkirche in Warwick sehr glücklich gruppirte. Kühe
und Wild belebten die Mittelgründe, vielfach ganz
in der Nähe auffliegende Fasanen und Rebhühner be-
wiesen, dafs ihre Ruhe lange durch keinen Jäger ge-
stört worden war. ,
Ist mir in Oxford das Wesen der Geistlichkeit
und der klosterartigen Gelehrsamkeit des Mittelalters
lebendig vor die Augen getreten, so habe ich heute
die grofsartigste Anschauung des übergewaltigen eng-
lischen Adels gehabt, welcher Jahrhunderte lang mit
dem Volk, wie mit den Königen ziemlich willkür-
lich schaltete.
In der sehr zierlichen und reichen, gothischen,
an der Kirche St. Mary gelegenen Begräbnifscapelle *)
des Richard Beauchamp, Grafen von Warwick, wel-
cher im Jahre 1439 starb, besah ich mir noch das
Grabesdenkmal desselben. Etwas über lebensgrofs
liegt er in Bronze getrieben auf einem steinernen
Sarcophag, an welchem viele kleine Statuen von Hei-
ligen aus demselben Metall angebracht sind. Der
Kunstwerth ist gering.
In derselben Capellc befindet sich auch das Denk-
*) Siehe Abbildungen in J. Britton's Architcctural-
Antiqnities etc. Th. 4. S. 7. ff.
Ein ■weiter Spaziergang durch den grofsen Park,
in der Begleitung eines gefalligen Gärtners, 'war nach
so vielen Kunstgenüssen sehr erquicklich und beloh-
nend, denn das Auge erfrischte sich an dem safti-
gen Grün der Bänme, und das etwas bewegte Ter-
rain bot die mannigfaltigsten Ansichten des riesen-
haft über den Wald hervorragenden Schlosses, mit
welchem öfter der zierliche, spitze Thurm der Ma-
rienkirche in Warwick sehr glücklich gruppirte. Kühe
und Wild belebten die Mittelgründe, vielfach ganz
in der Nähe auffliegende Fasanen und Rebhühner be-
wiesen, dafs ihre Ruhe lange durch keinen Jäger ge-
stört worden war. ,
Ist mir in Oxford das Wesen der Geistlichkeit
und der klosterartigen Gelehrsamkeit des Mittelalters
lebendig vor die Augen getreten, so habe ich heute
die grofsartigste Anschauung des übergewaltigen eng-
lischen Adels gehabt, welcher Jahrhunderte lang mit
dem Volk, wie mit den Königen ziemlich willkür-
lich schaltete.
In der sehr zierlichen und reichen, gothischen,
an der Kirche St. Mary gelegenen Begräbnifscapelle *)
des Richard Beauchamp, Grafen von Warwick, wel-
cher im Jahre 1439 starb, besah ich mir noch das
Grabesdenkmal desselben. Etwas über lebensgrofs
liegt er in Bronze getrieben auf einem steinernen
Sarcophag, an welchem viele kleine Statuen von Hei-
ligen aus demselben Metall angebracht sind. Der
Kunstwerth ist gering.
In derselben Capellc befindet sich auch das Denk-
*) Siehe Abbildungen in J. Britton's Architcctural-
Antiqnities etc. Th. 4. S. 7. ff.