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166

Die Hafenstadt

stärksten vertreten sind zwei pontische Städte, Herakleia
und Sinope, sowie Kition und überhaupt Kypern1). Auch
sorist stellt der äusserste Osten des Mittelmeeres und seiner
Nebenseen kein geringes Kontingent; so finden wir Leute
von der Maiotis, aus Lykien, aus Sidon u. s. f.2). Leider
fehlt bei diesen Leuten durchweg die Bezeichnung ihrer
socialen Stellung7 bez. ihres Gewerbes: ,die beiden einzigen
für unsere Betrachtung nicht einmal sicher zu verwendenden
Ausnahmen bilden ein mysischer Katapultist und ein Woll-
weber aus dem ägyptischen Theben3).

Als der Hafenstadt eigenthümlich fallen dem modernen
Beschauer und fielen wohl schon in den späteren Zeiten des
Alterthums, da der einst so blühende Ort verödet war, die
zahlreichen Spuren der Felsbearbeitungen auf4).

2858); Herakleia (2920 u. 2978), Kardia (3049), Kianos (Frau eines
Herakleoten 3063), Keios (3060. 3061), Korintk (mit Epigramm 3086),
aus der Maiotis (3159), aus Megara (3179), Methana (3183), Milet
(3200. 3214), Olynth (3249), Sidon (3319 mit griechischer und phöni-
kischer Inschr.), Sinope (3344. 3349), Soloi (3364).

1) Herakleia in C.i.Alt. II N. 2920. 2940. 2957. 2970. 2974. 2978,
Sinope in 3343. 3344. 3347. 3349. 3351, Kition 3072. 3076. 3071 (?).
3075 (die beiden letzten mit griech. n. phönik. Inschr.), Salamis 3295,
Soloi 3364 und noch Ae\x. dpx- 1888 S. 165 2', Kypros (ohne nähere
Bestimmung) 3115 und AeAx. a. a. O. S. 164 y'. — Betreffs der unter
den Todten der attischen Steine so reich vertretenen Milesier ver-
dient es hervorgehoben zu werden, dass der einzige aus dem fünften
Jahrh. (C. i. AU. II N. 3208) im Peiraieus begraben ist, von den 27
der hellenistischen Zeit nur drei (C.i.Att. II N. 3214. 3219. 3226), von
den 256 der Kaiserzeit gar nur zwei (C. i. AU. III N. 2613 und 2784)
hier ihre Ruhestätte gefunden, also auch gelebt haben.

2) C. i. Alt. II N. 3158 und 3159; 3144; 3317 und 3319.

3) C. i. Att. II N. 3234 cHpoiKX.e(5ac Mucöc KaxcmeAxacpexcic (aus
der zweiten Hälfte des vierten Jahrh.; ob er aber dauernd im Pei-
raieus wohnte, ist bei diesem Artilleristen doch mehr als zweifelhaft);
G. i. Att. II N. 2754 'Epuaioc Aiyütttioc €k Onßüuv [YjvacpäAAou ucpävxnc
(die Herkunft des Steines ist von dem einzigen Zeugen, Pittakis, anc.
Ath. S. 68 nicht angegeben).

4) Vgl. Dodwell, tour I S. 426; einzelne genauere Beschreibungen
gab zuerst Gurlitt in Jahrb. f. Philol. 1869 S. 147. Interessante Ab-
bildungen solcher Felsanlagen auf der Munychia veröffentlichten dann
Curtius u. Kaupert, Atlas von Athen Taf. XII und auf der v. Alten'schen
 
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