Strassenseite der Häuser
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beim Lykeion scheint ein solcher bekannter Kreuzpunkt ge-
wesen zu sein1).
Die an der Strasse liegenden Räume der Häuser waren
auch in Athen häufig zu Läden eingerichtet, welche ent-
weder vom Hausherrn selbst benutzt oder gewöhnlich ver-
lniethet wurden2). Natürlich gilt dies vor Allem von den
Hauptverkehrsstrassen. Sonst wandte das Haus der Strasse
im Parterre bloss die glatten7 ununterbrochenen Mauer-
flächen zu. Doch sind dieselben ähnlich den pompejanischen
gewiss mannigfaltig durch verschiedene Zuthaten religiöser
Bedeutung belebt gewesen, mochten diese nun aus wenig
vorspringenden Altären mit Nischen darüber bestanden haben
oder lediglich aus solchen Nischen, in denen kleine Götter-
bilder sich befanden3), oder nur aus Darstellungen von
Göttern, Opferhandlungen oder heiligen Symbolen und Thieren
in Relief und Malerei4).
Die Einförmigkeit, die immerhin in den Strassen, wo
keine Läden waren, in den unteren Stockwerken geherrscht
haben niuss, machte aber dem reichsten Wechsel in den
oberen Partieen Platz. Hier sprangen, Avie in Pompeji,
Fenster hervor, aus denen die Frauen auf die Strasse zu
uopcpe, Tpiirpocuu-rre, | xpiYAaic (xpiYXaia?) KnXeuueva". Und daraus
Bustatb. zu II. S. 1197, 33. Vgl. Hesyeh. u. d.W. rpiyXa . . Kai xöttoc tic.
1) Steph. Byz. u. d. W. xptoboc, töttoc xpeTc öbouc exuuv. öttö
xpioöou AuKniooc, wozu Meineke bemerkt „videntur bae esse laciniae
verborum ex nescio quo scriptore allatorum qui trivium in vicinia
Lycei commemoraverat".
2) Aischin. I 124 eäv uev eic ev öfjTrou xouxuuv xüjv etti xatc
öooic epYacTnpiuiv laxpöc eicoiKicnxai, taxpeiov KaAeixai, eäv 6' 6 uev
eSoiKicnxai, eic öe xö auxö xouxo epYacxripiov %a^Kevc eicoiKicnxai xa\-
kciov, eäv 5e Kvacpeuc KvatpeTov, eäv öe xckxudv, xeKxoveiov eäv oe Trop-
voßocKÖc Kai Tröpvat, ano xnc epYaaac euÖuc eKÄriön. Tropveiov. Alkiphr.
III 66, 1 oOxoc Koupeüc 6 irpöc xrj ööuj. Ueber die verschiedenen Läden
vgl. unten den besondern Abschnitt.
3) Der Art waren sicherlich vielfach die Hekateia, den Lararien
in Pompeji zu vergleichen.
4) Der Art waren also z. B. die oben S. 289 besprochenen
Malereien, die Apollon Agyieus darstellten. An Schlangen und Phallen
als Sinnbildern des Schutzes und Gedeihens wird es auch nicht ge-
fehlt haben. •
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beim Lykeion scheint ein solcher bekannter Kreuzpunkt ge-
wesen zu sein1).
Die an der Strasse liegenden Räume der Häuser waren
auch in Athen häufig zu Läden eingerichtet, welche ent-
weder vom Hausherrn selbst benutzt oder gewöhnlich ver-
lniethet wurden2). Natürlich gilt dies vor Allem von den
Hauptverkehrsstrassen. Sonst wandte das Haus der Strasse
im Parterre bloss die glatten7 ununterbrochenen Mauer-
flächen zu. Doch sind dieselben ähnlich den pompejanischen
gewiss mannigfaltig durch verschiedene Zuthaten religiöser
Bedeutung belebt gewesen, mochten diese nun aus wenig
vorspringenden Altären mit Nischen darüber bestanden haben
oder lediglich aus solchen Nischen, in denen kleine Götter-
bilder sich befanden3), oder nur aus Darstellungen von
Göttern, Opferhandlungen oder heiligen Symbolen und Thieren
in Relief und Malerei4).
Die Einförmigkeit, die immerhin in den Strassen, wo
keine Läden waren, in den unteren Stockwerken geherrscht
haben niuss, machte aber dem reichsten Wechsel in den
oberen Partieen Platz. Hier sprangen, Avie in Pompeji,
Fenster hervor, aus denen die Frauen auf die Strasse zu
uopcpe, Tpiirpocuu-rre, | xpiYAaic (xpiYXaia?) KnXeuueva". Und daraus
Bustatb. zu II. S. 1197, 33. Vgl. Hesyeh. u. d.W. rpiyXa . . Kai xöttoc tic.
1) Steph. Byz. u. d. W. xptoboc, töttoc xpeTc öbouc exuuv. öttö
xpioöou AuKniooc, wozu Meineke bemerkt „videntur bae esse laciniae
verborum ex nescio quo scriptore allatorum qui trivium in vicinia
Lycei commemoraverat".
2) Aischin. I 124 eäv uev eic ev öfjTrou xouxuuv xüjv etti xatc
öooic epYacTnpiuiv laxpöc eicoiKicnxai, taxpeiov KaAeixai, eäv 6' 6 uev
eSoiKicnxai, eic öe xö auxö xouxo epYacxripiov %a^Kevc eicoiKicnxai xa\-
kciov, eäv 5e Kvacpeuc KvatpeTov, eäv öe xckxudv, xeKxoveiov eäv oe Trop-
voßocKÖc Kai Tröpvat, ano xnc epYaaac euÖuc eKÄriön. Tropveiov. Alkiphr.
III 66, 1 oOxoc Koupeüc 6 irpöc xrj ööuj. Ueber die verschiedenen Läden
vgl. unten den besondern Abschnitt.
3) Der Art waren sicherlich vielfach die Hekateia, den Lararien
in Pompeji zu vergleichen.
4) Der Art waren also z. B. die oben S. 289 besprochenen
Malereien, die Apollon Agyieus darstellten. An Schlangen und Phallen
als Sinnbildern des Schutzes und Gedeihens wird es auch nicht ge-
fehlt haben. •