AMT BRUCHSAL. — STETTFELD.
179
Im Gewann „Dorfgraben“, im Garten von Fr. Woll, fand man unter römischen
Bautrümmern, von denen der Mannheimer Altertumsverein eine kleine Planzeichnung von
F. Gerlach besitzt, zwei Grabsteine von Frauen aus gelblichem Keupersandstein:
a) Christ, Monum. Palat. n. 25; K. Baumann, Katal. n. 23. H. 28 cm, Br. 14 cm, D. 4
bis 7 cm. In einer umrahmten, wenig vertieften Bildfläche eine sitzende Frau, von vorn,
mit langem Gewand; die Hände im Schoß scheinen eine Schale oder ein Körbchen zu
halten, b) Christ n. 26 ; K. Baumann n. 24. Unten verstümmelt. H. noch 16 cm, Br. 16 cm,
D. 6 cm. In flach umrahmter Bildfläche eine bekleidete stehende (?) weibliche Figur; die
erhobene rechte Hand faßt den Schleier, die linke ist gesenkt.
In demselben Gewann, auf dem Pfarracker, wurden nach Christ n. 29 in einem von
Pfarrer Stratthaus entdeckten Hypokaust Ziegel mit dem Stempel LPL gefunden
(s. S. 172); ebensolche auch nach Bissinger, W. Z. K.B1. III, n. 71.
Nicht weit vom Votivstein der Wegegöttinnen, etwas gegen Westen, wurden nach
Christ n. 28 gefunden das Bruchstück einer Schuppensäule, Dm. 26 cm, H. noch
32 cm (Baumann, Katal. n. 25), und eine zerbrochene runde Tischplatte,
ursprünglich ca. 1 m im Durchmesser, oben mit Randleiste (Baumann, Katal. n. 26).
Im Jahre 1875 fand Pfarrer Stratthaus am Wege gegen Zeutern beim sog. Schweden-
brunnen Fragmente einer Votivinschrift der Diana, die verloren zu sein scheinen.
Nach einer Abschrift von Stratthaus liest Zangemeister CIL 6342 :
D • D
EANEA
VIV
[In h(onoren/)] d(omus) d(ivinae) [D]ean(a)e A[bnob(a)e
Ful ?]viu[s . . .
Im Jahre 1884 gewann man beim Schwedenbrunnen mit Tonscherben und Ziegel-
stücken zusammen zwei weitere kleine Inschriftfragmente und ein kleines Relief der
Epona, welche von der Gr. S.Khe erworben wurden.
Siehe Bissinger, W. Z. K.B1.1884, n. 7 1, und Bonner
Jahrb. 77, 235, mit Abb.
Der eine Inschriftrest (C. 5422 -
CIL 6344) bildet die linke obere Ecke einer
noch 7,5 cm breiten, 13,5 cm hohen und 5 cm
T
dicken Platte mit den Buchstaben V , der andere
M
(C. 5420 = CIL 6345) zeigt unter der giebel-
förmigen Krönung eines Altars von rotem Sand
stein nur noch die vier letzten Buchstaben der
ersten Zeile P • CIS, nach Zangemeister [Mer-
cu]r(io r) Cis[sonio r].
Das Epona-Relief (H. 2 1 cm, Br. 17 cm,
D. 3—4 cm [Fig. 1 58]) ist vollständig erhalten
(C. 4754). Die linke Hand, welche die Zügel
faßt, liegt auf dem Hals des Pferdes, die rechte
hält eine Schale oder ein flaches Körbchen; im übrigen s. die ähnlichen Reliefs von
Büchig, Amt Bretten, und Königsbach, Amt Durlach (S. 105 und 92). Hg.
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Im Gewann „Dorfgraben“, im Garten von Fr. Woll, fand man unter römischen
Bautrümmern, von denen der Mannheimer Altertumsverein eine kleine Planzeichnung von
F. Gerlach besitzt, zwei Grabsteine von Frauen aus gelblichem Keupersandstein:
a) Christ, Monum. Palat. n. 25; K. Baumann, Katal. n. 23. H. 28 cm, Br. 14 cm, D. 4
bis 7 cm. In einer umrahmten, wenig vertieften Bildfläche eine sitzende Frau, von vorn,
mit langem Gewand; die Hände im Schoß scheinen eine Schale oder ein Körbchen zu
halten, b) Christ n. 26 ; K. Baumann n. 24. Unten verstümmelt. H. noch 16 cm, Br. 16 cm,
D. 6 cm. In flach umrahmter Bildfläche eine bekleidete stehende (?) weibliche Figur; die
erhobene rechte Hand faßt den Schleier, die linke ist gesenkt.
In demselben Gewann, auf dem Pfarracker, wurden nach Christ n. 29 in einem von
Pfarrer Stratthaus entdeckten Hypokaust Ziegel mit dem Stempel LPL gefunden
(s. S. 172); ebensolche auch nach Bissinger, W. Z. K.B1. III, n. 71.
Nicht weit vom Votivstein der Wegegöttinnen, etwas gegen Westen, wurden nach
Christ n. 28 gefunden das Bruchstück einer Schuppensäule, Dm. 26 cm, H. noch
32 cm (Baumann, Katal. n. 25), und eine zerbrochene runde Tischplatte,
ursprünglich ca. 1 m im Durchmesser, oben mit Randleiste (Baumann, Katal. n. 26).
Im Jahre 1875 fand Pfarrer Stratthaus am Wege gegen Zeutern beim sog. Schweden-
brunnen Fragmente einer Votivinschrift der Diana, die verloren zu sein scheinen.
Nach einer Abschrift von Stratthaus liest Zangemeister CIL 6342 :
D • D
EANEA
VIV
[In h(onoren/)] d(omus) d(ivinae) [D]ean(a)e A[bnob(a)e
Ful ?]viu[s . . .
Im Jahre 1884 gewann man beim Schwedenbrunnen mit Tonscherben und Ziegel-
stücken zusammen zwei weitere kleine Inschriftfragmente und ein kleines Relief der
Epona, welche von der Gr. S.Khe erworben wurden.
Siehe Bissinger, W. Z. K.B1.1884, n. 7 1, und Bonner
Jahrb. 77, 235, mit Abb.
Der eine Inschriftrest (C. 5422 -
CIL 6344) bildet die linke obere Ecke einer
noch 7,5 cm breiten, 13,5 cm hohen und 5 cm
T
dicken Platte mit den Buchstaben V , der andere
M
(C. 5420 = CIL 6345) zeigt unter der giebel-
förmigen Krönung eines Altars von rotem Sand
stein nur noch die vier letzten Buchstaben der
ersten Zeile P • CIS, nach Zangemeister [Mer-
cu]r(io r) Cis[sonio r].
Das Epona-Relief (H. 2 1 cm, Br. 17 cm,
D. 3—4 cm [Fig. 1 58]) ist vollständig erhalten
(C. 4754). Die linke Hand, welche die Zügel
faßt, liegt auf dem Hals des Pferdes, die rechte
hält eine Schale oder ein flaches Körbchen; im übrigen s. die ähnlichen Reliefs von
Büchig, Amt Bretten, und Königsbach, Amt Durlach (S. 105 und 92). Hg.