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25. Gerhard Hoehme: Spuren im Antlitz - Bilder im Gedächtnis, 1981

len Rahmen einer fiktiven »histoire naturelle« ent-
wickelt und seine malerische Aktion und die
anschaulichen Bewegungen des Farbigen als meta-
phorisches Bild des vulkanischen Geschehens ge-
deutet. In seinem Gemälde Spuren im Antlitz - Bil-
der im Gedächtnis (Abb. 25) sitzt ein Lavastein wie
ein Herz im Zentrum des Bildes und speist über
kanülenartig in die Leinwand eindringende PVC-
Stränge das informelle malerische Geschehen.
Zwei aufmontierte Photographien markieren als
Erinnerungsstücke den Ausgangspunkt von Hoeh-
mes künstlerischer Naturrecherche43.

V.

In diesen kunst- und wahrnehmungsgeschichtli-
chen Zusammenhang einer Ästhetik des beschleu-
nigten Blicks und des prozessualen Bildes ist die
Malerei Hann Triers in ihrer gesamten Entwicklung
eingebunden44. Auch Trier hat die Idee, den zeitli-
chen Werkprozeß dem Bild selbst als zeitliche
Struktur einzuschreiben, früh fasziniert. Für die
künstlerische Realisierung dieser Idee hat er eine
eigene malerische Sprache gefunden, die von
Anfang an auf eigentümliche Weise zwischen

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