stillschweigend zu einer lakonischen Feststellung:
meliora silentio! Sie wirkt wie ein gemalter Schluß-
punkt in Triers Schaffen. Gleichwohl ist auch dieser
>Schlußpunkt< von der lebenssprühenden Energie
einer alle Bildbereiche durchwirkenden Prozessua-
lität der dynamischen Färb- und Formveränderun-
gen und der wirkungsästhetischen Formung einer
bewegten Wahrnehmung getragen.
Angesichts der Vielschichtigkeit der kunsthistori-
schen Bezugnahmen in Triers Malerei und der Dif-
ferenziertheit ihrer künstlerischen wie theoreti-
schen Reflexion, könnte man Hann Trier zweifellos
für einen modernen »pictor doctus« halten, eine
Charakterisierung, die schon Peter Anselm Riedl
von anderer Warte aus für Hann Trier vorschlug102.
Zum Glück aber für seine Malerei wurde Trier nie-
mals ein >Künstler gelehrter Bilden.
54 Salvator Rosa: Selbstbildnis, um 1640
ANMERKUNGEN
1. Die Werkverzeichnis-Nummern (WV Nr.) beziehen sich
auf die Werkverzeichnisse der Gemälde bei S. Fehlemann
(Hrsg.) 1990, S. 308ff. und M. Euler-Schmidt (Hrsg.) 1995,
S 108ff. Siehe zu einer vorrangig formalen Betrachtung
z. B. die Beitrage von H. Ohff, 1979, S. 9ff, E. Roters, Laby-
rinthtanz oder Das allmähliche Verfertigen der Bilder
beim Malen, in: S. Fehlemann (Hrsg.), 1990, S 89ff„ H M
Schmidt, Nach eigenem Strich und Faden, ebd., S. 39ff.,
U. Gerlach-Laxner, Hann Trier, in: T. Belgin, 1997, s 1841
Brennpunkt Informel, 1998, S. 120.
2. U.Eco, 1990, S 154.
3. Ebd., S. 154; zu Eco jüngst auch Ch. Zuschlag (Undeutbar
- und doch bedeutsam) in: Brennpunkt Informel, 1998,
S. 43.
4. Zum Begriff des Informel G. Lueg, 1983, S 151t. U Geiger,
1987, S. 31 ff. T. Belgin: Was ist Informel7 Eine Annäherung
über Bildkategorien, in Dies., 1997, S. 32ff. Freilich sind die
Kunstler dieser Stilnchtung nicht schematisch zuzuord-
nen.
Bisher wurden Tners Beziehungen zur alteren Kunst nur
stichwortartig registnert, aber nicht analysiert: S. Fehle-
mann (Hrsg.), 1990, S. 353, 3751, 387, 412,417ff., 438f., 443,
445 Allgemeine Hinweise hierzu geben auch H. Ohff,
1979, S. 21, H M. Schmidt, in: Übrigens lesbar, 1998, S 21.
Zitiert nach H Marx, G. J. M. Weber, Gemaidegalerie Alte
Meister Dresden, 1992, S 71
Ol auf Leinwand, 96 x 130 cm, London, Home House Tru-
stees, Courtauld Institute Galleries Hans Jantzen, Edouard
Manets »Bar aux Folies-Bergere«, in: Ders, Über den goti-
schen Kirchenraum und andere Aufsatze, Berlin 1951,
S 73-78, S 74
Siehe zur umfangreichen Literatur über die Zeit in der bil-
denden Kunst die Auswahlbibliographie von H Paflik, in:
Dies., Das Phänomen der Zeit in Kunst und Wissenschaft,
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meliora silentio! Sie wirkt wie ein gemalter Schluß-
punkt in Triers Schaffen. Gleichwohl ist auch dieser
>Schlußpunkt< von der lebenssprühenden Energie
einer alle Bildbereiche durchwirkenden Prozessua-
lität der dynamischen Färb- und Formveränderun-
gen und der wirkungsästhetischen Formung einer
bewegten Wahrnehmung getragen.
Angesichts der Vielschichtigkeit der kunsthistori-
schen Bezugnahmen in Triers Malerei und der Dif-
ferenziertheit ihrer künstlerischen wie theoreti-
schen Reflexion, könnte man Hann Trier zweifellos
für einen modernen »pictor doctus« halten, eine
Charakterisierung, die schon Peter Anselm Riedl
von anderer Warte aus für Hann Trier vorschlug102.
Zum Glück aber für seine Malerei wurde Trier nie-
mals ein >Künstler gelehrter Bilden.
54 Salvator Rosa: Selbstbildnis, um 1640
ANMERKUNGEN
1. Die Werkverzeichnis-Nummern (WV Nr.) beziehen sich
auf die Werkverzeichnisse der Gemälde bei S. Fehlemann
(Hrsg.) 1990, S. 308ff. und M. Euler-Schmidt (Hrsg.) 1995,
S 108ff. Siehe zu einer vorrangig formalen Betrachtung
z. B. die Beitrage von H. Ohff, 1979, S. 9ff, E. Roters, Laby-
rinthtanz oder Das allmähliche Verfertigen der Bilder
beim Malen, in: S. Fehlemann (Hrsg.), 1990, S 89ff„ H M
Schmidt, Nach eigenem Strich und Faden, ebd., S. 39ff.,
U. Gerlach-Laxner, Hann Trier, in: T. Belgin, 1997, s 1841
Brennpunkt Informel, 1998, S. 120.
2. U.Eco, 1990, S 154.
3. Ebd., S. 154; zu Eco jüngst auch Ch. Zuschlag (Undeutbar
- und doch bedeutsam) in: Brennpunkt Informel, 1998,
S. 43.
4. Zum Begriff des Informel G. Lueg, 1983, S 151t. U Geiger,
1987, S. 31 ff. T. Belgin: Was ist Informel7 Eine Annäherung
über Bildkategorien, in Dies., 1997, S. 32ff. Freilich sind die
Kunstler dieser Stilnchtung nicht schematisch zuzuord-
nen.
Bisher wurden Tners Beziehungen zur alteren Kunst nur
stichwortartig registnert, aber nicht analysiert: S. Fehle-
mann (Hrsg.), 1990, S. 353, 3751, 387, 412,417ff., 438f., 443,
445 Allgemeine Hinweise hierzu geben auch H. Ohff,
1979, S. 21, H M. Schmidt, in: Übrigens lesbar, 1998, S 21.
Zitiert nach H Marx, G. J. M. Weber, Gemaidegalerie Alte
Meister Dresden, 1992, S 71
Ol auf Leinwand, 96 x 130 cm, London, Home House Tru-
stees, Courtauld Institute Galleries Hans Jantzen, Edouard
Manets »Bar aux Folies-Bergere«, in: Ders, Über den goti-
schen Kirchenraum und andere Aufsatze, Berlin 1951,
S 73-78, S 74
Siehe zur umfangreichen Literatur über die Zeit in der bil-
denden Kunst die Auswahlbibliographie von H Paflik, in:
Dies., Das Phänomen der Zeit in Kunst und Wissenschaft,
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