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Lothar Schreyer an Nell JValden
Wort und Schrift, der Dichter, die er druckte in seiner Zeitschrift und den
BüchernseinesVerlages von ipiobis 1928/29 kanndies ohneMühebeweisen.
Da sind nebeneinander Romanen,Germanen,Slawen,Semiten,Mongolen,
Neger, Südsee-Insulaner, Franzosen, Italiener, Deutsche, Russen, Ôsterrei-
cher, Schweizer, Hollünder, Schweden, Ungarn, Tschechen, lsl'ànder, ne-
beneinander gläubige Christen, glâubige Juden, Buddhisten, Hinduisten,
Münner und Frauen, Rinder und Greise, Berufskünstler und Sonntags-
maler. Das christliche Votivbild zeigte Herwarth Walden neben dem
riesigen Standbild eines melanesischen Uli-Götzen und neben einer viel-
kôpfigen hinduistischen Gotterstatue.
Er zeigte das alles den Gottesglâubigen wie den Atheisten und den Frei-
geistern, in allen Bildwerken und Worten die Urkraft des schôpferischen
Lebens verkündend, jeden der verschiedenen geistigen Wege als schôpferi-
sches Wirken bejahend. Das ist die Weisheit der Humanitas, die so selten
unter den Menschen ist. In ihr lebst auch Du, Ne.IL.
Der Sinn dieser Humanitas ist, daß die einzelnen Menschen, Rassen,V 'ôlker
bei gegenseitiger Anerkennung und Wahrung der Verschiedenheiten und
Gegensâtze einander helfen zum gemeinsamen Bau der Menschenwelt.
Diese Weisheit der Humanitas uns im >Sturm< vorgelebt zu haben, danken
wir Herwarth Walden. Und vielleicht hat er uns durch diese Weisheit
noch weiter zum Neuen Menschen geführt als durch seinen Kampf für die
Neue Kunst.
Dein getreuer Lothar
Lothar Schreyer an Nell JValden
Wort und Schrift, der Dichter, die er druckte in seiner Zeitschrift und den
BüchernseinesVerlages von ipiobis 1928/29 kanndies ohneMühebeweisen.
Da sind nebeneinander Romanen,Germanen,Slawen,Semiten,Mongolen,
Neger, Südsee-Insulaner, Franzosen, Italiener, Deutsche, Russen, Ôsterrei-
cher, Schweizer, Hollünder, Schweden, Ungarn, Tschechen, lsl'ànder, ne-
beneinander gläubige Christen, glâubige Juden, Buddhisten, Hinduisten,
Münner und Frauen, Rinder und Greise, Berufskünstler und Sonntags-
maler. Das christliche Votivbild zeigte Herwarth Walden neben dem
riesigen Standbild eines melanesischen Uli-Götzen und neben einer viel-
kôpfigen hinduistischen Gotterstatue.
Er zeigte das alles den Gottesglâubigen wie den Atheisten und den Frei-
geistern, in allen Bildwerken und Worten die Urkraft des schôpferischen
Lebens verkündend, jeden der verschiedenen geistigen Wege als schôpferi-
sches Wirken bejahend. Das ist die Weisheit der Humanitas, die so selten
unter den Menschen ist. In ihr lebst auch Du, Ne.IL.
Der Sinn dieser Humanitas ist, daß die einzelnen Menschen, Rassen,V 'ôlker
bei gegenseitiger Anerkennung und Wahrung der Verschiedenheiten und
Gegensâtze einander helfen zum gemeinsamen Bau der Menschenwelt.
Diese Weisheit der Humanitas uns im >Sturm< vorgelebt zu haben, danken
wir Herwarth Walden. Und vielleicht hat er uns durch diese Weisheit
noch weiter zum Neuen Menschen geführt als durch seinen Kampf für die
Neue Kunst.
Dein getreuer Lothar