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zum Vergleich etwa Holbein und Burgkmair heranziehen muß,
um zu sehen, wie es, im gewissen Gegensatz zu Dürer, die konse-
quente deutsche Renaissance eigentlich meinte.
Derselbe bezaubernde Gegensatz, in dem sich der Illustrator der
Randzeichnungen dem Geiste des Textes gegenüberstellt, dieses
übermütige, heiter Spielende in dem Laufenlassen der Phantasie,
mit ihrem Humor und ihren tollen Sprüngen, dieselbe Art von
Gegensatz besteht auch in der äußeren Handschrift und der inne-
ren Empfindung der Zeichnung. Äußerlich besehen, ist alles klar,
schön dekorativ geordnet, der Strich rund und elegant, die Linie
Kalligraphie, die zwischen gegenständ-
schreibmeisterhaftem Schnörkel keinen
ber, wie kraus, wie bewegt, wie durch-
s! Das Hauptprinzip derRenaissance-
etrischen Gesichtspunkten Festgelegte,
Stille und Einfachheit liebt er gar nicht,
die bewegte Linke, die ewig drehende
Die abgegrenzte, klare Fläche existiert
einbar abstrakten Linie hinzeichnet, ist
lismus, und dabei geht er mit der Ein-
s vollkommen willkürlich um. Wenn er
eine symmetrische Komposition versucht,
Augenblick schon wieder. Rur in dem
gewählten Hauptachse und in dem gleich-
Flächenfüllung geht er, hierin doch Ze-
ischen Erfahrungen, über alles hinaus,
gewußt hatte. Aber im Grunde ist das
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