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C. J. Wawra <Wien> [Editor]
Sammlung Alfred Ritter Walcher von Molthein: deutsche Keramik des XV. bis XIX. Jahrhunderts, sowie Töpferarbeiten aus den angrenzenden slawischen Sprachgebieten ; Versteigerung 10. Dezember 1917 und die darauffolgenden Tage (Katalog Nr. 244) — Wien, 1917

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https://doi.org/10.11588/diglit.15819#0032
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— 16 —

113. Große Fayencevase, sechsseitig, auf Scbeibenfüßen ruhend. Sämtliche Wan»
düngen mit Hrchitekturansichten und stilisierten Blüten, auf welchen einzelne
Vögel ruhen, in blauer Farbe bemalt. Norddeutsche oder Nürnberger Fayence.
Um 1700. Nicht durchgebender Glasursprung. H. 47 cm.

114. Fayencekrug in Gestalt einer Eule mit abnehmbarem Haupt. Das Gefieder
blau gezeichnet, die Fänge ockergelb. Der fehlende Deckel in Holz ersetzt.
Deutsch. Um 1540. — Erworben in Linz. Die Frage der Eulenkrüge, dieser
frühen und daher so seltenen deutschen Fayencen, hat Dr. Walter Stengel in
seinen »Studien zur Geschichte der deutschen Renaissancekeramik« eingehend
erörtert und auch den Eulenkrug der Sammlung Walcher dort besprochen. Die
Herkunft ist mit ziemlicher Sicherheit in Österreich (ob nun Tirol, Vorderöster--
reich oder Oberösterreich) anzunehmen, da zwei der bekannten Stücke im
Besitz Tiroler Familien waren, drei weitere Exemplare aus Oberösterreicb
stammen. Vermutlich blieb die Erzeugung der »Käuzen« nicht auf eine Werk»
Stätte beschränkt. H. 33 cm.

115. Fayencehumpen. Ovales Medaillon mit Landschaftszene in bunter Malerei.
Henkel mit blauen Wellenbändern. Süddeutsch (fränkisch), frühes XVIII. Jahr»
hundert. H. 24 cm.

116. Großer Fayencekrug mit eiförmiger Leibung, langem Hals mit Schnabel»
mündung und doppeltem Strickbenkel, welcher am Hnsatz spiralförmig verläuft.
Huf der Wandung die Darstellung zweier großer Paläste an einem Flußufer,
im Vordergrunde Simsons Kampf mit dem Löwen. Farben: blau, manganbraun,
sattgrün und gelb. Hm Hals Fruchtgebänge und Palmblätter. Nürnberg, erste
Hälfte des XVIII. Jahrhunderts. H. 36 cm.

117. Fayencehumpen. Blauer Grund mit einem Blumenkorb und Blumensträußen
in Gold. Zinndeckel mit den Hbzeicben der Landwirtschaft. Süddeutsch (frän-
kisch), um 1780. H. 25 cm.

118. Fayencehumpen mit bunter Bemalung. Ovaler, gekrönter Schild mit Brauer»
emblemen, flankiert von zwei nach rückwärts blickenden schwarzbraunen Löwen.
Der Henkel im Schneckenmuster blau bemalt. Süddeutsch, vermutlich fränkisch.
XVIII. Jahrhundert. H. 23 cm.

119. Fayencekrug von schlanker, melonenartig gebauchter Birnform mit langem
Hals und Scbnabelmündung. Rostbraune Glasur, innen milchweiß glasiert. Frühe,
vermutlich dem beginnenden XVII. Jahrhundert angehörende Süddeutsche Fay~-
ence von seltener Form und Schönheit. H. 20 cm.
 
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