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C. J. Wawra <Wien> [Editor]
Sammlung Alfred Ritter Walcher von Molthein: deutsche Keramik des XV. bis XIX. Jahrhunderts, sowie Töpferarbeiten aus den angrenzenden slawischen Sprachgebieten ; Versteigerung 10. Dezember 1917 und die darauffolgenden Tage (Katalog Nr. 244) — Wien, 1917

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https://doi.org/10.11588/diglit.15819#0062
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— 46 —

365. Vier Kacheln mit den Personifikationen der vier Sinne Gesiebt, Gehör, Geruch
und Gefühl. Dargestellt durch Brustbilder von Frauen mit den zugehörigen
Attributen. Tiroler Fayencekacheln mit blauer Zeichnung und ockergelbem
Grund aus einer Südtiroler, vermutlich Meraner Werkstätte aus der Zeit um
1540. Vgl. Dr. Walter Stengel »Studien zur Geschichte der deutschen Renaissance-
Fayencen«, weiters die 1533 datierte Bildplatte derselben Werkstatt im Österr.
Museum für Kunst und Industrie und den Ofen aus dem Jahre 1539 der Samm«
lung Eugen Miller zu Hiebbolz, die gleichfalls zu den wenigen Beispielen ältester
österreichischer Fayencemalerei zählen. H. 39, B. 40 cm.

366. Krönung eines Ofens, aus zwei oben halbkreisförmig geformten Kacheln
bestehend. — I. Brustbild des Kaisers Maximilian I. nach links im Harnisch mit
Federhut. In der Ecke eine stilisierte Rose mit drei Reihen bunter Blätter. —
II. Brustbild des Erzherzogs Sigmund von Tirol, nach rechts, im grünen, mit
braunem Pelz ausgescblagenem Samtmantel und grüner Mütze. In der Ecke eine
bunte stilisierte Rose. — Tirol. Um 1500. Stammt aus dem Pustertal. (Hm
16. März 1490 war Erzherzog Sigmund von Tirol zugunsten seines Vetters
Max I. rückgetreten. Die Kacheln sind wohl erst nach 1500 entstanden und
wurden vermutlich über Huftrag des Ritters Florian Waldauf von Waldenstein
angefertigt. Die Familie stammt aus dem Pustertal. Florian Waldauf wurde 1490
Ritter, 1491 verbandelt er im Namen Maximilians mit Sigmund und wird im
gleichen Jahre Protonotar der Tiroler Hofkammer. Er starb am 1. Januar 1510
und wurde in Hall am Inn begraben.) H. 47, ganze Breite 88 cm.

367. Modell von Meister Jobannes Vest in Kreussen. Schreitende Figur der
Fides, das Kreuz und einen Kelch tragend. Weißer gebrannter Ton. Rückseitig
bezeichnet: »Johannes Vest von Creusen 1599.« Husführlicb besprochen und
abgebildet in »Kunst und Kunsthandwerk«, Band XVI, Seite 102 bis 104. Gerahmt.
H. 56, B. 37 cm.

368. Bunte Kachel. Unter einem Bogen die kniende Figur des Jason im Harnisch,
das Vlies zu seinen Füßen. Oben Sonne und Mond. Salzkammergut (Hussee).
Um 1530. Dieselbe Kachel in grüner Farbe findet sich am gotischen Ofen der
Sammlung Eugen von Miller zu Hiebholz in Wien. H. 36, B. 23 cm.

369. Grüne Kachel mit der Figur des thronenden Kaisers mit Szepter und Reichs-
apfel, der Hintergrund mit Sternen gemustert. Steiermark. XV. Jahrhundert.
H. 25, B. 22 cm.
 
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