des laufenden Bohrers. Will man dem Anschein von Alterszügen trauen, so könnte auch diesmal
Hadrian als verhältnismäßig jung gelten. Eine leichte Runzel nur durchfurcht die Stirn; ausge-
prägte Falten fehlen an der Nasenwurzel und den Augenwinkeln; allerdings verdüstert eine kurze
Furche rechts an der Nasenwurzel etwas den Ausdruck.
Der Vergleich untereinander und die Zuweisung der verschiedenen Stücke, die mit dem Kopf des
Museo Chiaramonti 392 zu einem Typus zusammenzugehören scheinen, wird vielfach erschwert
durch durchgreifende Überarbeitung und unzutreffende Ergänzung des Stirnhaares - derartig, daß
man sich sogar beirrt fühlt, hier überhaupt von einem Typus zu sprechen.
Der Kopf im Louvre 1186 wirkt auf den ersten Blick ganz anders als der Kopf im Museo Chiara-
monti 392: Der Gesichtsschnitt erscheint schmaler, der Ausdruck leerer und das Stirnhaar von stark
abweichender Tracht. Nähere Betrachtung zeigt jedoch, daß fast sämtliche Stirnlocken, die Nase,
die Oberlippe sowie beide Ohrmuscheln ergänzt wurden; wenn dies notwendig war, dann läßt sich
ermessen, wie empfindlich die Beschädigungen des Kopfes bei seiner Auffindung gewesen sein
müssen. Damals wird die gesamte Oberfläche gereinigt und mehr oder minder durchgreifend über-
arbeitet worden sein. Dennoch fehlt es nicht an eindeutigen Anzeichen dafür, daß das gleiche Vor-
bild zugrunde lag. Dies zeigt sich am Profil nach links: Die kräftig gebogenen Haarwellen über
der Ohrmuschel sowie Einzelheiten von Anlage und Gliederung des Backenbartes stimmen mit dem
Kopf im Museo Chiaramonti 392 soweit überein, wie es sich für Repliken gehört. In der Anordnung
des Haares am Hinterkopf zeigen beide Stücke allerdings eine bedenkliche Verschiedenheit; sie
würde weniger befremden, hätte man nicht gerade Gelegenheit, an den Bildnissen Hadrians in
anderen Gruppen haargenaue Übereinstimmungen auch am Hinterkopf beobachten zu können. Das
ist in hadrianischer Zeit ansdieinend ganz anders als in antoninischer, denn von den Bildnissen des
Antoninus Pius und seiner Nachfolger ist man gewohnt, daß die Rückseite der Bildnisse gänzlich ver-
nachlässigt und nur grob angelegt wird. 'Wenn am Kopf im Louvre die Unterschiede von demjenigen
des Museo Chiaramonti so ungewöhnlich groß sind, so hat auch das vermutlich die weitgehende
Überarbeitung verschuldet.
Der Kopf in der Wiener Antikensammlung Inv. I 3 5 macht, nach den Aufnahmen zu urteilen, einen
sehr ungünstigen Eindruck, denn auch er ist durch starke Ergänzungen, vor allem am Stirnhaar,
merklich verändert worden. Durch einen volleren Gesichtsschnitt gleicht er allerdings dem Kopf
im Vatikan wieder mehr als der Kopf im Louvre. In der linken Seitenansicht fallen die Überein-
stimmungen, die den Wiener Kopf dem Typus Chiaramonti 392 zuverlässig einzureihen erlauben,
am deutlichsten in die Augen.
Der Kopf auf einer modernen Panzerstatue, die auf dem Palatin nahe der Aussichtsterrasse über
dem Forum Romanum steht, ist derartig zerstört und verwittert, daß trotz wiederholter Nach-
prüfung aus allernächster Nähe die Frage nach seiner Echtheit weder zweifelsfrei bejaht noch völlig
verneint werden konnte. Die vollen Wangen und das, was vom Stirnhaar übriggeblieben ist,
sprechen für eine Wiederholung des Typus Chiaramonti 392. Für die Replikenkritik ergibt sich
jedoch nichts von Belang.
Der Kopf im Museo Capitolino, früher in der Stanza terrena a dritta I 12 befindlich, ist jetzt im
Salone leider so hoch aufgestellt, daß er nicht genauer untersucht werden kann. Nach der Beschrei-
bung bei Stuart Jones befindet sich das Stück in so erbärmlichem Zustand, daß seine wahrscheinliche
Zugehörigkeit zu diesem Typus nur gerade statistischen Wert hat.
Das Bildnis in Margam Park kann ebenfalls ausschließlich nach einer Abbildung, die F. Poulsen
veröffentlicht hat, beurteilt werden. Auf dieser unzulänglichen Grundlage läßt sich nicht einmal das
Replikenverhältnis ganz sicher behaupten, wenngleich die größere Wahrscheinlichkeit eher dafür
als dagegen spricht, weil das Stück sich von den anderen Typen deutlich unterscheidet. Daß es sich
etwa um ein originales Einzelstück handelt, möchte man bei der geringen Qualität ungern vertreten.
Hadr
Hadrian als verhältnismäßig jung gelten. Eine leichte Runzel nur durchfurcht die Stirn; ausge-
prägte Falten fehlen an der Nasenwurzel und den Augenwinkeln; allerdings verdüstert eine kurze
Furche rechts an der Nasenwurzel etwas den Ausdruck.
Der Vergleich untereinander und die Zuweisung der verschiedenen Stücke, die mit dem Kopf des
Museo Chiaramonti 392 zu einem Typus zusammenzugehören scheinen, wird vielfach erschwert
durch durchgreifende Überarbeitung und unzutreffende Ergänzung des Stirnhaares - derartig, daß
man sich sogar beirrt fühlt, hier überhaupt von einem Typus zu sprechen.
Der Kopf im Louvre 1186 wirkt auf den ersten Blick ganz anders als der Kopf im Museo Chiara-
monti 392: Der Gesichtsschnitt erscheint schmaler, der Ausdruck leerer und das Stirnhaar von stark
abweichender Tracht. Nähere Betrachtung zeigt jedoch, daß fast sämtliche Stirnlocken, die Nase,
die Oberlippe sowie beide Ohrmuscheln ergänzt wurden; wenn dies notwendig war, dann läßt sich
ermessen, wie empfindlich die Beschädigungen des Kopfes bei seiner Auffindung gewesen sein
müssen. Damals wird die gesamte Oberfläche gereinigt und mehr oder minder durchgreifend über-
arbeitet worden sein. Dennoch fehlt es nicht an eindeutigen Anzeichen dafür, daß das gleiche Vor-
bild zugrunde lag. Dies zeigt sich am Profil nach links: Die kräftig gebogenen Haarwellen über
der Ohrmuschel sowie Einzelheiten von Anlage und Gliederung des Backenbartes stimmen mit dem
Kopf im Museo Chiaramonti 392 soweit überein, wie es sich für Repliken gehört. In der Anordnung
des Haares am Hinterkopf zeigen beide Stücke allerdings eine bedenkliche Verschiedenheit; sie
würde weniger befremden, hätte man nicht gerade Gelegenheit, an den Bildnissen Hadrians in
anderen Gruppen haargenaue Übereinstimmungen auch am Hinterkopf beobachten zu können. Das
ist in hadrianischer Zeit ansdieinend ganz anders als in antoninischer, denn von den Bildnissen des
Antoninus Pius und seiner Nachfolger ist man gewohnt, daß die Rückseite der Bildnisse gänzlich ver-
nachlässigt und nur grob angelegt wird. 'Wenn am Kopf im Louvre die Unterschiede von demjenigen
des Museo Chiaramonti so ungewöhnlich groß sind, so hat auch das vermutlich die weitgehende
Überarbeitung verschuldet.
Der Kopf in der Wiener Antikensammlung Inv. I 3 5 macht, nach den Aufnahmen zu urteilen, einen
sehr ungünstigen Eindruck, denn auch er ist durch starke Ergänzungen, vor allem am Stirnhaar,
merklich verändert worden. Durch einen volleren Gesichtsschnitt gleicht er allerdings dem Kopf
im Vatikan wieder mehr als der Kopf im Louvre. In der linken Seitenansicht fallen die Überein-
stimmungen, die den Wiener Kopf dem Typus Chiaramonti 392 zuverlässig einzureihen erlauben,
am deutlichsten in die Augen.
Der Kopf auf einer modernen Panzerstatue, die auf dem Palatin nahe der Aussichtsterrasse über
dem Forum Romanum steht, ist derartig zerstört und verwittert, daß trotz wiederholter Nach-
prüfung aus allernächster Nähe die Frage nach seiner Echtheit weder zweifelsfrei bejaht noch völlig
verneint werden konnte. Die vollen Wangen und das, was vom Stirnhaar übriggeblieben ist,
sprechen für eine Wiederholung des Typus Chiaramonti 392. Für die Replikenkritik ergibt sich
jedoch nichts von Belang.
Der Kopf im Museo Capitolino, früher in der Stanza terrena a dritta I 12 befindlich, ist jetzt im
Salone leider so hoch aufgestellt, daß er nicht genauer untersucht werden kann. Nach der Beschrei-
bung bei Stuart Jones befindet sich das Stück in so erbärmlichem Zustand, daß seine wahrscheinliche
Zugehörigkeit zu diesem Typus nur gerade statistischen Wert hat.
Das Bildnis in Margam Park kann ebenfalls ausschließlich nach einer Abbildung, die F. Poulsen
veröffentlicht hat, beurteilt werden. Auf dieser unzulänglichen Grundlage läßt sich nicht einmal das
Replikenverhältnis ganz sicher behaupten, wenngleich die größere Wahrscheinlichkeit eher dafür
als dagegen spricht, weil das Stück sich von den anderen Typen deutlich unterscheidet. Daß es sich
etwa um ein originales Einzelstück handelt, möchte man bei der geringen Qualität ungern vertreten.
Hadr