100 KokosnitSSpokal mit Deckel, in vergoldeter Fassung; gewölbte und gebuckelte
Fussplatte mit Rocailleornament. Als Trägerfigur nackter Mann. Die Kuppa zeigt in
drei Feldern flach geschnitzte Reliefs mit Putten. Als Bekrönung des etwas gebuckelten
Deckels Krieger mit Stab.
Moskauer Beschauz eich e n um 1780. H. 30,5 cm. Abbildung Tafel 11.
101 Grosse ovale Platte, reich getrieben und gepunzt. In der Mitte Cartouche, umgeben
von Trophäen. Der Rand ist verziert mit acht Paaren von Rosen.
Beschauzeichen undeutlich. Dm. 50 : 36 cm, Gew. 720 g.
102 Kaffeekanne. Mit Holzgriff. Den Deckel krönt ein ziselierter Adler.
Beschaumarke: Rom? H. 25,5 cm, Gew. 810 g.
103 Zwei Silberplaketten. Christus und Mutter Maria. ;Halbfiguren in schwarzem
Renaissance-Rahmen mit Metallauflagen.
Grösse der Plaketten 14 : 10 cm.
104 Platte. Im Fond die reliefierte Darstellung: Apollo und Daphne.
Dm. 30,5 cm, Gew. 595 g.
Bronze-Relief
Florentinische Arbeit um 1600.
105 Christus wird von Maria gesalbt. Auf Ruhebetten liegen um den Esstisch Christus
mit seinen Aposteln. Links hat sich Maria über die Füsse des Heilands gebeugt und
trocknet sie mit ihren Haaren. An der Basis des Bettes stehen das Salbgefäss
und die Schuhe des Gastes. Rechts treten zwei Aufwärter an die Tafel heran. Links
im Hintergrund Simon, der Gastgeber und ein Diener Wein einschenkend. Die Figur
des grossen Auf Wärters ist aufgesetzt, das übrige in reich ziseliertem und graviertem
Reliefguss gehalten. Dunkle Patina.
H. 38 cm, B. 52 cm. Signiert: D. P. (an der Basis des Ruhebettes). Kabinett-
stück von kunsthistorischer Wichtigkeit und grösster Seltenheit.
Abbildung Tafel 12.
— Die Datierung des hier beschriebenen Reliefs hat verschiedene Wandlungen durchgemacht. Es ist vielfach,
auch von Museumsdirektoren, die um ihr Urteil gebeten waren, angenommen worden, dass ein deutscher
Meister des 17. oder 18. Jahrhunderts der Verfertiger sei. Auch an Rafael Donner wurde gedacht und
noch vermutet, dass das Stück vielleicht erst im 19. Jahrhundert nach Vorlagen aus dem 17.—IS. Jahrhundert
entstanden sei. Schliesst ersteres zwar die Technik und der äussere Habitus des Reliefs aus, so trifft doch
letzteres teilweise zu. Das Stück geht, wie wir nunmehr wissen, auf eine Zeichnung des Lodovico Cardi
gen. II Cigoli (geb. 1559 in Cigoli bei Florenz, gest. 1613 in Rom) zurück, die sich unter Nr. 1019 in den
Uffizien zu Florenz befindet. (Siehe Abbildung Tafel 12.) Relief und Zeichnung stimmen bis auf wenige
untergeordnete Einzelheiten überein. Die Signatur D. P. liess sich nach dieser Feststellung unschwer auf
einen Zeitgenossen Cigolis, den Florentiner Goldschmid und Bildhauer Domenico Poggini (geb. vor
1550, gest. nach 1589) deuten, der bei der Totenfeier Buonarottis und der Vermählung Francesco de' Medicis
plastische Arbeiten lieferte und auch als Medailleur tätig war. Wir dürfen also dieses Relief als florentinische
Arbeit aus der Werkstatt Domenico Pogginis ansehen, zu dem Lodovico Cardi (Cigoli) die Vorlage
geliefert hat. —
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Fussplatte mit Rocailleornament. Als Trägerfigur nackter Mann. Die Kuppa zeigt in
drei Feldern flach geschnitzte Reliefs mit Putten. Als Bekrönung des etwas gebuckelten
Deckels Krieger mit Stab.
Moskauer Beschauz eich e n um 1780. H. 30,5 cm. Abbildung Tafel 11.
101 Grosse ovale Platte, reich getrieben und gepunzt. In der Mitte Cartouche, umgeben
von Trophäen. Der Rand ist verziert mit acht Paaren von Rosen.
Beschauzeichen undeutlich. Dm. 50 : 36 cm, Gew. 720 g.
102 Kaffeekanne. Mit Holzgriff. Den Deckel krönt ein ziselierter Adler.
Beschaumarke: Rom? H. 25,5 cm, Gew. 810 g.
103 Zwei Silberplaketten. Christus und Mutter Maria. ;Halbfiguren in schwarzem
Renaissance-Rahmen mit Metallauflagen.
Grösse der Plaketten 14 : 10 cm.
104 Platte. Im Fond die reliefierte Darstellung: Apollo und Daphne.
Dm. 30,5 cm, Gew. 595 g.
Bronze-Relief
Florentinische Arbeit um 1600.
105 Christus wird von Maria gesalbt. Auf Ruhebetten liegen um den Esstisch Christus
mit seinen Aposteln. Links hat sich Maria über die Füsse des Heilands gebeugt und
trocknet sie mit ihren Haaren. An der Basis des Bettes stehen das Salbgefäss
und die Schuhe des Gastes. Rechts treten zwei Aufwärter an die Tafel heran. Links
im Hintergrund Simon, der Gastgeber und ein Diener Wein einschenkend. Die Figur
des grossen Auf Wärters ist aufgesetzt, das übrige in reich ziseliertem und graviertem
Reliefguss gehalten. Dunkle Patina.
H. 38 cm, B. 52 cm. Signiert: D. P. (an der Basis des Ruhebettes). Kabinett-
stück von kunsthistorischer Wichtigkeit und grösster Seltenheit.
Abbildung Tafel 12.
— Die Datierung des hier beschriebenen Reliefs hat verschiedene Wandlungen durchgemacht. Es ist vielfach,
auch von Museumsdirektoren, die um ihr Urteil gebeten waren, angenommen worden, dass ein deutscher
Meister des 17. oder 18. Jahrhunderts der Verfertiger sei. Auch an Rafael Donner wurde gedacht und
noch vermutet, dass das Stück vielleicht erst im 19. Jahrhundert nach Vorlagen aus dem 17.—IS. Jahrhundert
entstanden sei. Schliesst ersteres zwar die Technik und der äussere Habitus des Reliefs aus, so trifft doch
letzteres teilweise zu. Das Stück geht, wie wir nunmehr wissen, auf eine Zeichnung des Lodovico Cardi
gen. II Cigoli (geb. 1559 in Cigoli bei Florenz, gest. 1613 in Rom) zurück, die sich unter Nr. 1019 in den
Uffizien zu Florenz befindet. (Siehe Abbildung Tafel 12.) Relief und Zeichnung stimmen bis auf wenige
untergeordnete Einzelheiten überein. Die Signatur D. P. liess sich nach dieser Feststellung unschwer auf
einen Zeitgenossen Cigolis, den Florentiner Goldschmid und Bildhauer Domenico Poggini (geb. vor
1550, gest. nach 1589) deuten, der bei der Totenfeier Buonarottis und der Vermählung Francesco de' Medicis
plastische Arbeiten lieferte und auch als Medailleur tätig war. Wir dürfen also dieses Relief als florentinische
Arbeit aus der Werkstatt Domenico Pogginis ansehen, zu dem Lodovico Cardi (Cigoli) die Vorlage
geliefert hat. —
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