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28

Friedrich Weller

jayä Ui. tatheti, bhüyän vai brähmanah ksatriyäd iti Varuna
uväca. Ich führte schon an1, daß an der entsprechenden Stelle
des S$S 191,21 der Eingangssatz lautet: sa tathetyuktvä Varunam
räjänam ämantrayäm cakre, für bhüyän da sreyän steht und die
beiden Wörter: Varuna uväca fehlen. Ob die Lesart upasasära
ursprünglicher sei als ämantrayäm cakre, das läßt sich mit dem
verfügbaren Gute der Textüberlieferung nicht ganz sicher ent-
scheiden. Da die Texte in eine sehr formelhafte Ausdrucksweise
gebunden sind, wird man sich eher für upasasära entscheiden.
Dies zu tun empfiehlt, glaube ich, folgendes: ämantrayämäsa
steht in der Prosa AB vii 14,8 = SSS 190,1: putram ämantrayäm
äsa (ÖSS: cakre), AB vii 17,7 = Si§S 194,22: puträn ämantrayäm
äsa (SÖS: cakre). Der Ausdruck wird also gebraucht, wo der
Sprecher sich an Menschen wendet. Wendet sich jemand an
eine Gottheit, dann wird upasasära verwendet AB vii 14,2;
16,3 — 6 = SÖS 189,6; 192,12—18. Dieser Befund spricht nicht
für die Lesart des SSS an unserer Stelle. Es läßt 'sich auch
nicht ermitteln, ob bhüyän ursprünglicher sei als sreyän.'
Der Satz: tatheti bis Varuna uväca ist wohl. bis auf kleine
Störungen in Ordnung. Findet sich doch AB vii 17,2 — ÖÖS
193,17: neti hoväca Visvamitro, devä vä imam mahyam aräsateti.
Auch hier ist die Bede in der Weise aufgespalten, daß die Be-
gründung für die erste Aussage im zweiten Satze folgt.
Es ist aber doch seltsam, daß im Schlußsätze abhisecaniye des
AB im SÖS durch rajasuye vertreten wird. Irgend etwas stimmt
da nicht so ganz, wenn in der Liturgik des Opfers einem spe-
ziellen ein allgemeiner Ausdruck gegenübersteht. Was hier rich-
tig sei, läßt sich aus der Überlieferung des Textes nicht ent-
scheiden. Befremdlich bleibt es, daß die entscheidenden Begriffe
des Opfergeschehens so unterschiedlich sind.2
Entscheiden aber läßr sich, daß die Erzählung von Hariscandra
und Rohita samt dessen Ersatzmanne Sunahsepa von Haus aus
nicht das mindeste mit der Königsweihe zu tun hat.
1 Vgl. oben S. 22, Fußn. 3—-5.
2 Vgl. zur Sachlage Keith, HOS 25, S. 67.
 
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