Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
8

Friedrich Weller

deutschen Sprichwortes, auch ein blindes Huhn finde einmal
ein Korn, kann es entschuldigen, solch einen abgepickten Acker
wieder zu betreten.
Einen festen Ausgangspunkt für die Betrachtung zu gewin-
nen, empfiehlt sich meines Erachtens die Stelle AB vii 16,3—16.
Da wird berichtet, wie sich Sunahsepa an Götter wendet, um
nicht als Opfertier geschlachtet zu werden. So ging er der Reihe
nach an: vii 16,3: Prajäpati,
16,4: Agni,
16,5: Savitar,
16,6: Varuna,
16,7: Agni,
16,8: die Visvän devän,
16,9: Indra,
16,11: die beiden Asvin,
16,12: Usas.
16,10 schenkt ihm Indra einen goldenen Wagen.
Sunahsepa verfährt so, weil der jeweils in der Abfolge vor-
ausgehende Gott oder die voraufstehende Gruppe von Gott-
heiten ihn an den oder die nächstfolgenden verweist. Nachdem
er die Usas gepriesen, fällt mit dem letzten Verse seine Fessel,
Hariscandra wird von der Wassersucht geheilt, mit der ihn
Varuna heimgesucht hatte.
Man braucht diese Reihe der Götter nur einmal so heraus-
zustellen, wie es eben geschah, um in die Augen springen zu
lassen, wie seltsam sie ist. Wozu geht denn eigentlich Sunahsepa
Agni zweimal an? Was begründet es denn, daß Varuna, der
allein das Menschenopfer forderte1 und Hariscandra mit der
Wassersucht schlug, solange es nicht vollzogen war, also beides
auch allein zu erlassen und zu lösen vermag, den unglückseligen
Sunahsepa, als er Hilfe bei ihm suchte, ausgerechnet an den
Agni zurückverweist, der ihn schon einmal abspeiste, indem
er ihn an Savitar verwies und damit bekannte, daß er ihn nicht
zu retten imstande ist? Nun, der Erzählung nach gar nichts.
1 AB vii, 14; 15,1; 16,6 = SSS 189,4—190,4; 192,17.
 
Annotationen