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Die Legende von Sunahsepa

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punkte des Geschehens — der älteste Sohn die erste Rolle spielt.
Läßt sich auch gar nichts darüber aussagen, welche Stelle die
anderen genannten Söhne Visvämitras, Rsabha, Renn und
Astaka, der Altersfolge nach einnehmen, so mutet das alles doch
sehr seltsam an. Die Lage der Dinge ist so verworren, daß man
sich ganz unwillkürlich fragt, ob die ganze Prosastelle AB
vii 18,1 — 3 = SSS 195,3 — 8 innerhalb der Geschichte von
Visvämitra und Sunahsepa ursprünglich sei.1
Der Wortlaut der entsprechenden Stelle des SSS weicht stark
von dem des AB ab. Der ganze Satz: SSS 195,7: atha ye Ma-
dhucchandahprabhrtayah kantyämsas te kusalam menire fehlt im
AB, und doch erwartet man eigentlich diese Feststellung neben
der zu finden: tad ye jyäyämso na te kusalam menire2 3 *. Tritt doch
der Satz des AB vii 18,3: sa hoväca Madhuchandäh pancäsatä sär-
dharnP sehr unangeschlossen im Gefüge der Erzählung auf. Das
SÖS wirkt abgerundeter. Vermag ich auch weder zu beweisen,
daß der fragliche Satz in der Überlieferung des AB ausfiel, noch
daß er im SSS zugefügt wurde, so ist es doch vielleicht verstattet
zu fragen, ob dieser Textunterschied nicht mit dem vorauf-
gehenden Satze Zusammenhänge. Ich führe die Stelle nach AB
vii 18,2 im Zusammenhänge an: tad ye jyäyämso, na te kusalam
menire. tän anuvyäjahäräntän^ vah prajä bhaksisteti. ta ete
’ndlirähÄ Pundräh Sabaräh Pulindä Mütibä ity udantyä bahavo
1 Schon Keith, HOS 25, S. 64, wies darauf hin, wie ungereimt die Rolle ist,
welche Madhucchandas in dieser Teilgeschichte von der Adoption Sunahsepas
spielt. Er führt aus, das AB füge dem Berichte in den Versen als beträchtlichen
Teil zu, daß nur die Hälfte der Söhne Visvämitras Sunahsepa in seiner neuen
Stellung als Adoptivsohn anerkenne. Keith begründet seine Ausführungen
zum Teile noch anders als ich. Mir bleibt es offen, ob Keith zu Recht unter-
stelle, die Söhne Visvämitras seien deshalb in zwei Parteien aufgespalten
worden, weil Visvämitra den Vers spricht: te vai puträh pasumanto viravanto
bhavisyatha/ye mänam me ’nugrhnanto viravantam akarta müm//(HOS 25, S.65).
Scheint es mir doch möglich zu sein, daß diese Strophe sich ganz anders werten
lasse. Vgl. unten S. 43.
2 AB vii 18,2 = SSS 195,4.
3 SSS 195,8 bietet dafür: sa ha jagau Madhucchandäh.
1 SSS 195,5: anuvyäjahära / antam. 5 SSS: ta ete / Andhräh.

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