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Wetterer, Anton
Das Bruchsaler Schloß: seine Baugeschichte und seine Kunst : zur Zweihundertjahrfeier der Grundsteinlegung 1922 herausgegeben — Karlsruhe i. B.: C. F. Müllersche Hofbuchhandlung m.b.H., 1927

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https://doi.org/10.11588/diglit.53759#0015
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5. Ansicht des Schlosses von Osten nach einem Aquarell von E. Th. Ebner, Bruchsal.
versorgte. Daneben wurde ein Schweinehof für etwa 300 Stück eingerichtet,
denn das ganze Jahr, die Monate Juni, Juli und August ausgenommen, muhte
jeden Dienstag und Samstag ein Schlachtschwein, in den Monaten Januar,
Februar, März, April, September, Oktober, November und Dezember je ein
„Mast- oder Speckschwein" geliefert werden. In einer Brennerei wurde die sich
ergebende Menge an Weinhefe nnd Trestern verwertet. Eine Fohlenweide
diente der Pferdezucht. Auch die Bienen fanden dort eine Pflegestätte. Anher
in Altenbürg wurde auch in Kihlan eine Menge Vieh gehalten.
Diese bedeutenden Bedürfnisse für die Hofhaltung sind verständlich bei der
grohen Zahl derer, die bei Hof speisten. Es waren nicht nur die Hofchargen und
unmittelbaren Diener des Bischofs, sondern auch zahlreiche Beamte. Die täg-
liche Durchschnittszahl betrug im Februar 1722 an der Tafel der Kavaliere 15,
der Pagen nnd Offiziere 20, der Unteroffiziere 18, an den drei Tischen der
Lakaien 36 und an den zwei Tischen der Stalleute 24, zusammen 113.
Die Bautätigkeit im Jahre 1720 stand in der Hauptsache unter der Leitung
des Barladjutanten Mayer, der im November gleichzeitig mit Froimont den
Abschied nahm. Jedoch hatte er noch vorher „alle Risse, Bücher nnd Kupfer"
abzuliefern. Nach dem Dienstantritt Seitz' wurde das Bauwesen erweitert und
für das Jahr 1721 festgelegt. Scheuern sollten gebaut werden in Rheinhausen,
Kihlau, Untergrombach und Altenbürg, wo zugleich viele und grohe Stallungen
nötig fielen, in Bruchsal im Bauhof eine Scheuer, ein Haus für die Handwerks-
 
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