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P4

Tu. Wieg and:

Die Aufstellung des Löwen auf dem gar
nicht zu ihm passenden Altar ist offenbar
zur Zeit der trajanischen Niveauerhöhung
erfolgt. Die Verwendung der Marmorlöwen
als Wappen und Grenzzeichen Milets haben
wir öfters beobachtet — ich erinnere an die
Einfahrt in die Bucht zwischen dem Theater-
hügel und dem Hume'itepe, die wir deshalb
Löwenbucht nannten.

Weiterhin haben die mit umfassenden
Nachgrabungen verbundenen Aufnahmen
A. von Gerkans das wichtige Resultat er-
geben, daß der am tiefsten gelegene und
bei einem feindlichen Angriff am meisten
gefährdete Stadtmauerteil zwischen dem
heiligen Tor und der Südwestspitze der
Stadtmauer mit sieben quadratischen Tür-
men von 10 m Seitenlänge verstärkt war.
Fig. 2 stellt die Mitte jenes Mauerzuges dar,
der im ganzen aus acht Kurtinen bestand.
Am östlichsten Turm dieser Altbildung
(unten) bemerkt man eine Treppenrampe,
die auf den Wehrgang führte, dessen Durch-
schnittshöhe etwa 8,80 m (= 20 attischen
Ellen) betrug. Am oberen (westlichsten)
Turme derselben Abbildung bemerkt man
ebenfalls eine Rampe, jedoch ohne Treppen-
stufen, als einfache Schräge behandelt, auf
der man schweres Material emporziehen
konnte. Die mittlere Kurtine ist regelmäßig
ohne Rampe erbaut, so daß also zwei Kur-
tinen jedesmal durch eine Rampe bedient
wurden. Die Verbindung zwischen diesen
erfolgte in A^ei-schiedener Weise, da die Pfor-
ten verschieden ausgebildet sind: bald waren
es, wie von Gerkan beim mittleren Turm
 
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