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https://doi.org/10.11588/diglit.1001#0103
Abb. 113. Die Höhle mit der Darstellung des Christuslebens (B).
IV. DIE HÖHLEN DER EREMITEN.
Die Spuren des Anachoretentums sind über das ganze südliche und westliche Latmosgebiet ver-
breitet; Höhlen und Klausen der Eremiten finden sich namentlich oft in der Nähe von Klöstern1). Hier
gerade pflegen sie auch reichen Freskenschmuck zu tragen, während die abgelegenen, entfernteren Höhlen
häufig nur bescheidene Ornamente, den Schmuck des Kreuzes oder einige Sprüche aufweisen. Die Höhlen
liegen in der Nähe eines wenn auch noch so bescheidenen Rinnsals, dessen Wasser oft unter den Fels-
blöcken unsichtbar herabsickert und nur von ganz bestimmten Stellen aus erreichbar ist. Hier bemerkt
man gelegentlich kleine, in den Fels geschlagene Treppenstufen. Das Leben der Anachoreten muß das
denkbar härteste gewesen sein, namentlich zur Zeit der Winterstürme, denen die Schluchten des
Latmos ganz besonders ausgesetzt sind. Es ist auch heute noch bei den modernen Nachfolgern der alten
Anachoreten auf Patmos, Chios und dem Athos nicht anders. Im Oktober 1905 starb auf Chios der
zum Kloster des Äy. KtuvcrravTivoc; gehörige Asket Pachomios, über welchen die Smyrnäer Zeitung
»Amaltheia« vom 24. Oktober einen Bericht brachte, der ganz an die alten Heiligenbiographien erinnert:
XapaKTTip tfiönpoöi;, kcu'toi oriuioc;, d'ff7rXaYXV0S T0U eauToö tou, kci0' öXov töv reffcrapaKovTaeTrj Kai tt\£iuj
äffKirriKov tou ßiov, ev TaXamujpiaic;, ev KaKouxai? Kai Trpoo"euxaT<; UTT0 T0 ^öp 0£pivoö rjXiou, toüc; ircrfou? xoü
X€i|ndivo5, töc; ÜTpaffia? Kai tö "jüxi twv xeiueprviirv vuktujv ötrivuö'ev oXÖKXnpov töv uaKpöv ßiov 400 ttoiüiv
fjuepnoiwi; -fOvuKXioiac;, Koiuwuevoc; 3 tupac; uövov tö f|uepovÜKTiov ev tuj epnunTripiiu tou 0"TrnXaia) 2500 rcööac;
üiuoüuevov uTrepävuj Tfjq erri(paveia<; xfjs 9aXäo~o"r|c;, em toö TTpoßaTeiou öpouc;, tou aüroü eKeivou, evw irpö
') Von den neun im folgenden beschriebenen Höhlen sind vier (B, C, H, I) auf der Karte Taf. X verzeichnet (als Nr. VI,
VII, V, VIII); außerdem sind in der Karte vier Höhlen mit zerstörter Malerei eingetragen (Xr. I—IV), die ich nicht besucht habe.
IV. DIE HÖHLEN DER EREMITEN.
Die Spuren des Anachoretentums sind über das ganze südliche und westliche Latmosgebiet ver-
breitet; Höhlen und Klausen der Eremiten finden sich namentlich oft in der Nähe von Klöstern1). Hier
gerade pflegen sie auch reichen Freskenschmuck zu tragen, während die abgelegenen, entfernteren Höhlen
häufig nur bescheidene Ornamente, den Schmuck des Kreuzes oder einige Sprüche aufweisen. Die Höhlen
liegen in der Nähe eines wenn auch noch so bescheidenen Rinnsals, dessen Wasser oft unter den Fels-
blöcken unsichtbar herabsickert und nur von ganz bestimmten Stellen aus erreichbar ist. Hier bemerkt
man gelegentlich kleine, in den Fels geschlagene Treppenstufen. Das Leben der Anachoreten muß das
denkbar härteste gewesen sein, namentlich zur Zeit der Winterstürme, denen die Schluchten des
Latmos ganz besonders ausgesetzt sind. Es ist auch heute noch bei den modernen Nachfolgern der alten
Anachoreten auf Patmos, Chios und dem Athos nicht anders. Im Oktober 1905 starb auf Chios der
zum Kloster des Äy. KtuvcrravTivoc; gehörige Asket Pachomios, über welchen die Smyrnäer Zeitung
»Amaltheia« vom 24. Oktober einen Bericht brachte, der ganz an die alten Heiligenbiographien erinnert:
XapaKTTip tfiönpoöi;, kcu'toi oriuioc;, d'ff7rXaYXV0S T0U eauToö tou, kci0' öXov töv reffcrapaKovTaeTrj Kai tt\£iuj
äffKirriKov tou ßiov, ev TaXamujpiaic;, ev KaKouxai? Kai Trpoo"euxaT<; UTT0 T0 ^öp 0£pivoö rjXiou, toüc; ircrfou? xoü
X€i|ndivo5, töc; ÜTpaffia? Kai tö "jüxi twv xeiueprviirv vuktujv ötrivuö'ev oXÖKXnpov töv uaKpöv ßiov 400 ttoiüiv
fjuepnoiwi; -fOvuKXioiac;, Koiuwuevoc; 3 tupac; uövov tö f|uepovÜKTiov ev tuj epnunTripiiu tou 0"TrnXaia) 2500 rcööac;
üiuoüuevov uTrepävuj Tfjq erri(paveia<; xfjs 9aXäo~o"r|c;, em toö TTpoßaTeiou öpouc;, tou aüroü eKeivou, evw irpö
') Von den neun im folgenden beschriebenen Höhlen sind vier (B, C, H, I) auf der Karte Taf. X verzeichnet (als Nr. VI,
VII, V, VIII); außerdem sind in der Karte vier Höhlen mit zerstörter Malerei eingetragen (Xr. I—IV), die ich nicht besucht habe.