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Wilpert, Joseph [Hrsg.]
Die Malereien der Katakomben Roms (Text): Die Malereien der Katakomben Roms — Freiburg i.Br., 1903

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https://doi.org/10.11588/diglit.1340#0351

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Die Darstellungen, die sich auf Sünde und Tod beziehen. 331

unterworfen sind».1 Was lag da näher, als auch solche notorische Sünder zur Ent-
kräftigung- der Schuld anzuführen, welche Busse gethan und von Gott Verzeihung
erhalten haben! So ist es auch mit unserem Fresko; um Gott zu bewegen, dass er der
Verstorbenen ihre Sünden vergeben möge, beruft sich der Urheber des Gemäldes auf
den Fall des grossen Apostels, wie Ps.-Cyprian auf denjenigen Davids sich berufen
hat.2 Die Scene ist demnach gleichbedeutend mit der Bitte: « Verzeihe, o Herr, die
Sünden der Verstorbenen, wie du dem Apostel Petrus die Sünde der Verläugnung
verziehen hast. »

Während die Scene der Verläugnung, wie gesagt, auf Sarkophagen häufig abge-
bildet wurde, ist sie in der Malerei der Katakomben ein Unikum geblieben. Das
Fresko gehört in die zweite Hälfte des 4. Jahrhunderts.3

1 Renaudot, a. a. O., II, S. 430 (in einer allerdings 2 Inter opera S. Cypriani Oratio II, ed. Hartel,

vorerst zeitlich nicht fixirbaren syrisch-monophisiti- III, 147.
sehen Anaphora). 3 Vgl. oben, S. 157.
 
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