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Dürer, Albrecht; Winkler, Friedrich [Oth.]
Die Zeichnungen Albrecht Dürers (Band 2): 1503-1510/11 — Berlin: Deutscher Verein für Kunstwissenschaft, 1937

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Anhang
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Erläuterungen zu den Abbildungen im Anhang
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https://doi.org/10.11588/diglit.63246#0443

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ERLÄUTERUNGEN ZU DEN ABBILDUNGEN
IM ANHANG

Tafel I Bremen, Kunsthalle. Kopf eines Mannes im Profil
Unten das „geschleuderte“ Monogramm Dürers. Auf der Rückseite Fahnenschwinger, sichere Jugendarbeit Hans
Baldungs von 1503/05 (abgeb. Parker, Elsass. Handzeichn. [Die Meisterzeichn. Bd. 2] Taf. 25) 310X192. Aus Sami.
Albers 1855.
Erstmalig abgebildet in Dürer Soc. VIII 9 (vgl. auch XI S. 68), darauf in Prestelgesellsch. (Bremen) I 3 und in
Lippm.-Winkler Bd. 6 Nr. 724.
Vermutlich abhängig von unserer Nr. 268 oder 270. Letztere stilisiert Nr. 268 ins Pathetische, die vorliegende gestal-
tet 270 zu einem Idealkopf (vgl. die Bemerk, bei Nr. 268, 270 und 285).
Tafel II oben. Wien, Samml. des Fürsten Liechtenstein Profilkopf
Die bisher unveröffentlichte Rückseite unserer Nr. 276 wirkt zwar etwas fremdartig als Arbeit Dürers, ist aber so
vorzüglich, daß mit seiner Urheberschaft gerechnet werden muß.
Tafel II unten. Berlin, Kupferstichkabinett
Inschrift auf der Rückseite von Nr. 270. Von derselben Hand geschrieben wie die auf der Bremer Gesellschaft
zu Pferde (Bd. 1 Nr. 16; vgl. dort Zusätze und Berichtigungen, nach S. 194). Der Dürersammler Willibald Im-
hoff d. ä. (1519—1580), der Enkel Pirckheimers, der offenbar diese Notiz geschrieben hat, wird wohl noch andere
Zeichnungen Dürers in seiner Sammlung in derselben Weise beschriftet haben. Bisher sind nur die beiden ge-
nannten bekannt geworden.
Tafel III Mailand, Ambrosiana Geißelung Christi
285X190. Zusammen mit einer Gefangennahme Christi (Phot. Braun 206) — Kopie unserer Nr. 299 — und mit
einer Dreifaltigkeit — Kopie nach L. 810 — offenkundig (um 1515?) von Hans von Kulmbach kopiert. Die vorlie-
gende Geißelung gibt die verschollene Vorzeichnung zur Grünen Passion wieder. Vgl. Bemerkung auf S. 25 und
bei Nr. 307.
Die trefflich aber kraftloser und unbestimmter als Dürer’sche Skizzen gezeichneten Blätter geben sich außer durch
die Beschriftung auch durch ihren Stil als Werke Kulmbachs zu erkennen (vgl. seine „Vanitas“ in den Uffizien).
Ephrussi S. 96. — Meder, Gr. Pass. S. 25, 29.
Tafel IV rechts. Berlin, Kupferstichkabinett Männerkopf im Profil Frühwerk Baldungs
Lippm. 70 169X145. Aus Samml. Posonyi-Hulot.
Die noch immer sehr verschieden beurteilte Zeichnung, die z. B. die durchaus zweifelsüchtigen Tietzes (S. 75) für
echt halten, hat „befremdende Schwächen“ (Bock im Berl. Kat. S. 25). Nicht nur im Umriß, auf den Bock beson-
ders hinweist, sondern in dem Über- und Durcheinander der Modellierungshäkchen, so daß von einer unordent-
lichen, viel zu weit getriebenen und doch wirkungslosen Art, Kreuzlagen zu zeichnen, vor dem Original gespro-
chen werden kann. Einer der lehrreichsten Fälle einer äußerlich Dürer sehr nahekommenden, trotz der vielen
Striche aber an keiner Stelle die Elastizität und den Schwung seiner Strichführung verratenden Zeichnung. Ein
Vergleich mit Baldungs Fahnenschwinger in Bremen, einem unbestreitbaren Frühwerk des Künstlers (Rückseite
der oben auf Taf. I abgebildeten Zeichnung), ein Vergleich, den ich kürzlich vor den beiden Originalen durch-
führen konnte, ergab für mich eine äußerst enge Übereinstimmung der Handschrift. Ich möchte nicht mehr zwei-
feln, daß Baldung der Zeichner ist. Vgl. Bemerk, bei Nr. 281 und besonders bei Nr. 287.
Tafel IV links. Berlin, Nationalgalerie (Beuth Schinkel Museum) Bildnis
Das arg ruinierte Blatt, das in allen Teilen aufgefrischt sein dürfte, gehört wohl in die Zeit der ersten Bildnisse
(Nr. 268 ff.). Veröffentlicht von P. O. Rave in Zeitschr. d. Deutschen Ver. f. Kstwiss. 1935 S. 493. Neben dem
Kopf sind rechts die Umrisse eines zweiten Kopfes zur Hälfte — vom Rande überschnitten — sichtbar. Es sieht
aus, als ob es derselbe geistliche Herr mehr von vorn gesehen wäre.
 
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