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Einleitung

An der Südwest-Küste Sri Lankas existiert eine reiche Tradi-
tion von Maskenspielen verschiedener Art.

Es gibt Rituale zur Bannung Krankheit verursachender Dämonen
(Tovils), zur Verehrung regionaler Gottheiten (Gam-Maduva und
Devol-Maduva) und Spiele, in denen das dörfliche Leben charak-
terisiert wird (Kolam-Maduva) .
Dies sind die bekanntesten Maskenspiele.

Speziell das Kolamspiel und das Sanni-Yakuma sind Zeremonien,
in denen eine große Anzahl von Masken eingesetzt werden.
Zum besseren Verständnis einiger Aspekte dieser Arbeit, be-
schreibe ich kurz den Ablauf des Sanni-Yakumas und des Kolam-
Maduvas.

Neben einer großen Anzahl verschiedener Behandlungsmethoden
von Krankheiten, z.B. ayurwedische Medizin, kennt die tradi-
titionelle Medizin in Sri Lanka die Praxis der Vertreibung
Krankheit bringender Dämonen.

Wenn jemand krank ist, wird ein Spezialist gerufen, um die Ur-
sache der Krankheit festzustellen.

Nach singha 1 esiseher Vorstel1ung können Krankheiten durch ein
'disbalancement of bodily humours" verursacht werden.
Eine falsche Ernährung oder auch falsches Verhalten können
zu diesem "disbalancement" und zu einem Angriff durch einen
Dämon führen. Wenn der Patient von einem Dämon befallen wurde,
wird ein Bannungsverfahren abgehalten. Ein solches Ritual be-
steht aus drei Hauptteilen:

- zuerst werden die Dämonen gerufen,

- dann werden ihnen Opfergaben gereicht, wobei sie im Gegenzug
versprechen müssen, vom Patienten abzulassen bzw. ihre Ein-
flüsse zurückzuziehen,

- zum Ende werden die Dämonen weggeschickt.

Mit dem Auftritt einer großen Anzahl von Masken, ist das Sanni-
Yakuma eines der kompliziertesten Bannungsverfahren.

Das Kolam-Maduva ist eine hochentwickelte und komplexe Auf-
führung. Die verschiedenen Szenen beschreiben das Leben armer
 
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