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7. Maßnahmen der Familie Wijesooriya zur Erhaltung

und Förderung des Maskenwesens

Das traditionelle Kolam-Maduva der Familie Wijesooriya wurde
im Oktober 1984 erstmals wieder seit 35 Jahren aufgeführt.
Die Gründe dieser langen "Pause" will ich kurz erläutern.
Bis Anfang der 5oer Jahre war Ariyapala Gurunnanse "aktiver"
Ädura und in dieser Funktion fast jede Nacht zu Tovils unter-
wegs. Daneben trainierte er mit seinen Söhnen und Töchtern so-
wie mit einigen Fischern Kolam-Tänze, die anläßlich des singha-
lesischen Neujahrfestes aufgeführt wurden.

Die Tätigkeit des Äduras war und ist auch heute noch mit Armut
verbunden. Die Bezahlung erfolgt/e nach den jeweiligen Möglich-
keiten der betroffenen Familien, und diese waren/sind zumeist
sehr arm.

Ariyapala Gurunnanse erzählte, daß es damals eine sehr schwere
Zeit war und die Familie oft hungern mußte.

Das Trainieren der Tänzer, zumindest jener, die Nichtfamilien-

Mitglieder waren, kostete zudem Geld, denn den Fischern mußte

der Fangausfall erstattet werden. Aufgrund dieser finanziellen

Misere geriet das Kolam-Maduva immer mehr in den Hintergrund

und wurde nach und nach gänzlich eingestellt. Lediglich einzelne

Kolam-Spiel-Wettkämpfe zwischen der Ambalangoda- und Mirisse-
1)

Gruppe fanden in unterschiedlichen Abständen statt. Es wurde
auch kein vollständiges Kolam-Maduva aufgeführt, sondern nur
einzelne Szenen gespielt. Nach Ariyapala Gurunnanses Angaben
waren die Tänzer aus Ambalangoda bei diesen Wettkämpfen immer
erfolgreich.

Eine Wende brachte 1954 eine Ausstellung der Masken von Ariyapala
Gurunnanse in der "Art Gallery" in Colombo. Das Interesse am
Kauf der Masken war so groß, daß ein zusätzlicher Verkaufsraum
eingerichtet wurde.

1) Es gibt an der Südwest-Küste Sri Lankas 3 große Kolam-Traditionen:
die Bentota- die Ambalangoda- und die Mirisse-Tradition.
 
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