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Untersuchungen von Goonatilleka belegen die Verwendung weiterer
Holzarten, aber auch anderes Material für die Anfertigung von
Masken. Er ergänzt noch Ruk-Attana (alstronia scholaris, vergl.
auch Sarachchandra 1966:59, Jayewardene 197o:lo und Seneviratna
1984:87) und Erabadu (erythrinia indica). Vor allem aber findet
sich bei ihm der einzige Hinweis, daß Masken vereinzelt auch
aus anderem Material hergestellt wurden:

"leaves, bark, animal hide, leather
and paper are used only very rarely"
(Goonatilleka 1978:16).

Meine Untersuchungen zur traditionellen Maskenherstellung
basieren auf Angaben der Familie Wijesooriya in Ambalangoda,
in der das Schnitzhandwerk seit 6 Generationen betrieben wird.
Diese Familie benutzt zur Herstellung ihrer Masken ausschließ-
lieh das Holz des Kaduru-Baumes .

Kaduru ist ein helles, schnellwachsendes Holz, das leicht zu

bearbeiten ist und sich daher zur Maskenherstellung besonders

eignet. In getrocknetem Zustand ist es zudem sehr leicht.

Es wächst vorwiegend an Flußufern, in der Nähe von Reisfeldern

und auf sumpfiger Erde. In der Gegend um Ambalangoda und der

gesamten Südwest-Küste war es reichlich vorhanden.

Kaduru wächst wild, es gibt keine Pflanzungen.

Die Familie Wijesooriya benutzte zum Glätten der Masken vier
verschiedene Sorten von Schmirgelmaterial, das die Funktion
des heutigen Sandpapiers hatte.

Das gröbere Schmirgelmaterial lieferten zwei verschiedene Fisch-
sorten, das feinere zwei unterschiedliche Blattarten.

1) "Früher" wurden nach Angaben von Ariyapala Gurunnanse die sich zur Wur-
zel hin stark verbreiternden Blattscheiben von Palmen ("ding"), die die
Binnengewässer im Hinterland von Ambalangoda säumen, genutzt. Diese
stark wasserhaltigen Abschnitte verfaulten oder vertrockneten jedoch
sehr schnell, als daß dauerhafte Masken daraus gefertigt werden konnten.
Ab wann Kaduru-Holz benutzt wurde, konnte mir nicht gesagt werden.
 
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