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Deutsche Kunst- und Antiquitätenmesse [Hrsg.]
Die Weltkunst — 4.1930

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Nr. 49 (7. Dezember)
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https://doi.org/10.11588/diglit.44979#0159
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Jahrg. IV, Nr. 49 vom 7. Dezember 1930

WELT KUNST

11

sehe Tabernakelfront des Andrea della Rob-
bia (Nr. 96), 3200 und 2000 M. für die beiden
Paare umbrischer und floreniinischer
Leuchterengel des frühen 16. Jahrhunderts
(Nr. 113-114).
Sehr stark umworben waren dann die
italienischen Renaissance-Möbel. Gleich zu
Anfang dieser Abteilung brachte ein Paar
Chorstühle der sienesischen Schule um 1500
4400 M. (Nr. 149, Abt). Eine florentinische
Nußholz-Cassapanca vom Ende des 16. Jahr-
hunderts (Nr. 161) stieg auf 5100 M., eine
unteritalienische Flügelfür um 1550 (Nr. 172)
brachte 4200 M., der prachtvolle ligurische Nuß-
holzfisch (Nr. 196, Abbildung in Nr. 43
der „Weltkunst“) 10100 M. (A. Bodenheim).
Von den französischen Möbeln seien genannt
eine Sifcmöbelgarnitur (Nr. 245) mit 6300 M„
zwei vergoldete Tischchen (Nr. 248) mit
5100 M. und eine Aubusson-Garnitur (Nr. 257)
mit 7000 M.
Bei den Bronzen brachte eine kleine
Statuette des Campagna (Nr. 270) 1850 M„
ein italienischer schreitender Herkules (Nr. 274)
5500 M., der sitzende Jüngling des Riccio
(Nr. 282) 4500 M., zwei venezianische Bronze-
leuchter und ein Bronzetinfenfaß (Nr. 284/85)
5300 M. Das Hauptstück unter den Klein-
bronzen, die Gruppe Herkules und Nessus von
Giovanni da Bologna (Nr. 296), ging für 10 000
Mark weg, eine zweite Herkulesgruppe des
gleichen Künstlers (Nr. 298) für 9000 M.
Es folgten die kunstgewerblichen Metall-
arbeiten. Hier waren die Gipfelpunkte das
silbervergoldete Prunktischgerät Augusts des
Starken. Die beiden Prunkflaschen dieses Ge-
räts (Nr. 358) brachten 15 000 M., die Silber-

ein Brüsseler Gobelin des 17. Jahrhunderts
(Nr. 453) mit 6000 M.; andere italienische und
flandrische Erzeugnisse brachten zwischen
2500 und 5000 M. Ein herrlicher Uschak des
17. Jahrhunderts brachte 6000 M. (Nr. 463, Abt),
andere Orientteppiche kleineren Formats und
späterer Zeit bewegten sich zwischen 1000 und
2000 M.
Ein heftiger Kampf entstand um die wirk-
lich wunderbaren, meist italienischen Samte.
Hier brachten zwei Samtvorhänge des
16. Jahrhunderts (Nr. 481) 2000 M.; mehrere
andere Samte 1600 M. (Nr. 505) und eine klein-
asiatische Brokatdecke (Nr. 514) 2000 M.
^Berichtigung
Irrtümlicherweise ist in einigen der lebten
Nachberichten als Käufer- bzw. Kommissionär
an Stelle des Namens von Herrn Walter
Pirschei eine falsche Angabe gemacht
worden. Wir bitten diesen Irrtum dahin zu
berichtigen, daß für die Nummern 11, 16, 33
und 117 der zweiten Figdor-Versteigerung so-
wie die beiden Gemälde von Jan Steen, De
Rommelpot, und Gerard Dou, Frauenbildnis,
aus der Auktion Kappel Herr W. Pirschei als
Erwerber genannt sei.
Ostasien, Afrika, Ozeanien
Sammlung Hloucha
Berlin, Nachb. 3./4. Dez.
(Vorb. in Nr. 46 u. 47)
Der Verlauf der Exoten-Auktion im In-
ternationalen Kunst- und Auk-
tionshaus nahm einen sehr angeregten


Verlauf, wenn auch be-
sonders hohe Preise
nicht erzielt wurden.
Die Seltenheit derarti-
ger Auktionen in Berlin
hatte ein großes Publi-
kum angezogen, unter
dem man auch Berliner
Museumsdirektoren und
auswärtige Händler
sah. Den Hauptpreis
erzielte, wie vorauszu-
sehen, die treffliche
Marquesas - Figur,
die für 1000 M. in den
Besife eines großen
deutschen Sammlers
überging, — wir haben
dies Haupfstück der
Auktion in Nr. 44 der
„Weltkunst" reprodu-
ziert. Von den N e u-
Mecklenburg-
Stücken wurden Nr. 414
und 415, zwei große

Christus als Schmerzensmann, Werkstatt des Erasmus Grasser um 1480
Le Christ avec des anges. Atelier d’Erasmus Grasser, vers 1480
Christ with angels. Manner of Erasmus Grasser, about 1480
Holz — Bois — Wood, 50 : 90 cm — Kat. Nr. 203
Versteigerung — Vente — Sale:
Glückselig G. m. b. H., Wien, 9. — 11. Dezember 1930

Schüsseln mit Glocke bewegten sich zwischen
1500 und 4200 M. Ein Paar silberne Tafel-
leuchter von Ingermann (Nr. 365) erzielten
16 000 M., eine Pariser Bronze-Uhr (Nr. 368)
3600 M., eine französische Golddose (Nr. 372)
4000 M.
Den höchsten Preis unter den Kera-
miken brachten drei Fayence-Vasen, Delft,
um 1700, mit 8100 M. (Nr. 443), dicht dahinter
stehen drei China-Vasen (Nr. 449) mit 8000 M.
Auch das italienische Steinzeug aus Urbino
und Siena wurde sehr begehrt. Unter den
europäischen Tapisserien stand am höchsten

reichgeschnißte Mala-
gane, für je 760 M. von
Herrn Alfred Flechtheim
erworben. Von den afri-
kanischen Schnifeereien
brachte Nr. 306, eine
Arbeit der Bissagos-
Inseln, in Nr. 46 der „Weltkunst" abgebildet:
140 M., während die ebenfalls dort von uns
reproduzierten Statuetten der Elfenbeinküste
(Nr. 320—321) zusammen 920 M. brachten.
Den Preisbericht geben wir später.
Moderne Meister
Zürich, Nachb. 21. Nov.
(Vorb. in Nr. 45, S. 8)
Am 21. November fand bei G. & L. B o 11 a g
in Zürich die Versteigerung von Meistern des

19. und 20. Jahrhunderts, Ölgemälden, Aqua-
rellen und Handzeichnungen statt. Den Haupt-
preis brachte Nr. 55, Otto Fröhlichers
„Gebirgsbach", 81 : 105 cm, mit 5300 frs. An-

Anzahl von Büchern und interessanten
Manuskripten statt. Den höchsten Preis
brachte Nr. 51, „Fauna und Flora des Golfes
von Neapel“, 8 Bände, Ausgabe der Zoologi-


Kreuzigung. Schweiz, um 1490
Crucificment. Suisse, vers 1490 — Crucifixion. Switzerland, about 1490
Holz — Bois —- Panel, 155 : 158 cm
Versteigerung —• Vente — Sale:
Glückselig G. m. b. H., Wien, 9. — n. Dezember 1930

schließend nennen wir Nr. 121, Adolf Stäbli,
„Drohender Sturm", 61 : 49 cm, mit 5000 frs.,
— Nr. 25, Alexandre Calame, „Paysage“,
105:83 cm, mit 3300 frs., — Nr. 35, Andre
Derain „Portrait de femme", 47,5 : 38 cm, mit
3000 frs.
Von weiteren Preisen seien erwähnt:
Nr. Schw. Frs.
56 Otto Fröhlicher „Landschaft",
23:43 cm ..850
64 Karl G i r a r d e t, „Bei der Fähre",
35 : 56 cm .1200
81 Angelika Kauffmann, „Ariadne",
25:19 cm.1700
85 E. W. Landseer, „Itinerant
Players“, 12 : 14,5 cm.650
92 Barthelemy Menn, „Paysage",
25 : 35 cm. 2000
93 Barthelemy Menn, „Le Lac dans la
montagne", 20 : 26 cm.800
Manuskripte
Seltene Bücher
London, Nachb. 27./30. Okf.
(Vorb. in Nr. 42, S. 7)
Am 27.—30. Oktober fand bei Sotheby
& Co. in London die Versteigerung einer großen

sehen Station in Neapel mit 118 £. Wir er-
wähnen noch Nr. 685, Thomas Mc Lewis,
„Sporting Repository“, 1822, mit 48 £, — Nr. 594,
J. Speed, „Prospect of the most famous parts
of the world“, 1662, mit 41 £.
Amerikanische Bücher
Metuchen, Nachb. 10. Nov.
Am 10. November versteigerte mit gutem
Erfolg Charles F. Heartman in Metuchen
(USA) seltene amerikanische Bücher und
Pamphlete. Die 170 Stücke brachten zu-
sammen 5257 Dollar.
Ein schönes Exemplar von Ambury’s Tra-
wels (Nr. 5), brachte in der ersten Ausgabe
61 $, Bishop Berleley’s Sermon (Nr. 16) kam
auf 112,50 $, 8 Bände von John Cotton er-
gaben 125 $. L. C. Harper zahlte für Lang-
worthy’s Scenery of the Plains, 1855, 72,50 $.
P. C. Sabin kaufte Edwin James „Account of
an Expedition to the Rockey Mountains"
(Nr. 97) für 78 $. John Knox’s Historical
Journey, 1769 (Nr. 133), erzielte 132,50 $; eine
Proklamation der Reformaiion London 1623,
ein Auiograph von John Robinson enthaltend,
„The Pilgrim Fatherwent", brachte 225$.

MUSEUM
DER STADT ULM a. d. D.
Veröffentlichungen:
1. Schefold. Das Ulmer Stadt-
bild 1924 Vergriffen
2. Erster Bericht 1925 Vergriffen
3. Goessler-Veeck. Verzeichnis
der vor- und frühgeschicht-
lichen Altertümer, 1927
4. Zweiter Bericht 1927
5. Häberle. Die Zunftalter-
tümer, 1929
6. Dritter Bericht 1929
7. Führer durch das Museum,
1930

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(TO THE TRADE ONLY)
34 DUKE STREET, ST. JAMES’S
LONDON S.W. 1




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Aus Privatbesitz werden umständehalber 2 erstklassige Gemälde dem Verkauf ausgesetzt:
1 Renaissance-Franenbild von Parmigianino
(begutachtet von Hofstede de Groot)
1 Bild „Atalante & Meleager“ v.P.P. Bubens
(begutachtet von Bode)
Erhaltungs-Zustand v 0 r z ü g 11 c h
Offerten erbeten unter G. 200 an die Expedition der „Weltkunst“.
 
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