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Wörner, Alfred [Hrsg.]; Städtisches Hospital zum Heiligen Geist <Schwäbisch Gmünd> [Hrsg.]
Das städtische Hospital zum Hl. Geist in Schwäb. Gmünd in Vergangenheit und Gegenwart: mit einer Abh. über die Geschichte der Hospitäler im Altertum und Mittelalter und einem medicinisch-wissenschaftlichen Anh. — Tübingen, 1905

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https://doi.org/10.11588/diglit.29797#0013

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V

Vorwort.

Das reiche Urkunden- und Aktemnaterial unseres Spitalarcliivs
ist in den letzten Jahren auf Veranlassung der Stadtverwaltung
durch Herrn Pfarrkurat I) enkinger in Pommertsweiler geordnet
und eingehend studiert worden. Wir haben es fur wichtig und
wertvoll genug gehalten, dasselbe vom Standpunkt des Arztes und
Geschichtsforschers gesondert zu bearbeiten und in Buchform wei-
teren Kreisen zugänglich zu machen. Die doppelte Bearbeitung be-
dingt allerdings manche Wiederholung und abweichende Ansicht,
doch dürfte dies umso weniger ins Gewicht fallen, als jede Arbeit
fiir sicli ein Ganzes bilden soll. In erster Linie glauben wir der
Stadt Gmünd einen Beitrag zu ihrer Geschichte zu bringen, der nicht
unwillkommen sein wird, vielleiclit ist aber auch in dem Buche für
den Kultur-Historiker, für den Arzt und den, der sicli für die Ge-
schichte der Heiliggeistspitäler insbesondere interessiert, manches
Wissenswerte enthalten. Wie es den meisten Autoren vor mir ge-
gangen ist, musste auch ich in meinen Betrachtungen über Spitäler
weit hinter das Mittelalter zurückgehen, da ein richtiges Verständnis
für die mittelalterlichen charitativen Einrichtungen nur dann möglich
ist, wenn man sich gewissermassen in die Entwicklungsgeschichte des
Gegenstandes hineingearbeitet hat. Ich habe mich etwas ausführ-
licher mit Indien und dem Altertum beschäftigt, da meines Wissens
von ärztlicher Seite die neueren Forschungen in Epidaurus und Kos,
sowie die indischen Inschriften des Königs Asoka im Zusammenhang
nocli nicht verwertet worden sind und überhaupt die Geschichte der
Krankenhäuser früherer Zeiten seit Häser keine eingehende Bear-
beitung rnehr erfahren liat. Die rein medicinische Ausbeute unserer
Spitalurkunden ist äusserst gering. So überrascht und erstaunt man
anfangs darüber ist, so erklärlich wird es, wenn man die Geschichte
der Medicin jener Zeiten überliaupt und der Heiliggeistspitäler ins-
besondere studiert. Letztere werden eben sehr bald mehr oder we-
niger grosse Grundherrschaften, so dass das Urkunden- und Rech-
nungswesen sich fast ausschliesslich mit wirtschaftlichen Fragen
 
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