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Wörner, Alfred [Hrsg.]; Städtisches Hospital zum Heiligen Geist <Schwäbisch Gmünd> [Hrsg.]
Das städtische Hospital zum Hl. Geist in Schwäb. Gmünd in Vergangenheit und Gegenwart: mit einer Abh. über die Geschichte der Hospitäler im Altertum und Mittelalter und einem medicinisch-wissenschaftlichen Anh. — Tübingen, 1905

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https://doi.org/10.11588/diglit.29797#0151

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sen, gut Leben, Trinken, Spielen, Tanzen. Um 1530 nahm sogar
infolge der Umtriebe der Wiedertäufer das Laster des Ehebruchs
erschrecklich überhand. Dass da mancher in der Hoffnung auf
Altersversorgung in der Spitalstube sein Hauswesen gehen liess, wie
es ging, wer möchte die Möglichkeit bestreiten ? Allein die Rats-
protokolle des 16. Jahrhunderts belehren uns, dass in der Zeit, wo
der Spitalleitung nicht durcli revolutionäre politische und religiöse
Umtriebe einer mächtigen Gegenpartei die Hände gebunden waren,
Verschwender keine Hoffnung auf Spitalversorgung hatten und dass

Fig. 20.

Täfelung uncl eingelegte Türe aus der Uhrstube. (Jalireszahl 1596.)

derselben mannigfache Zuclitmittel zur Verfügung standen, Schmäle-
rung der Ivost, Entziehnng des Weins und der Stiftungsgelder, Ge-
fängnis in den Löchern und im Blockhaus des Spitals, Versetzung
nach St. Katharina ausserhalb der Stadt und Ausstossung. Eine
Notwendigkeit zur Aufnalune heruntergekommener Elemente bestand
bei der reichen Ausgestaltung der Armenfürsorge keineswegs. Man
konnte dem „Notrecht“ solcher genügen, indem man ihnen aus dem
 
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