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Wurzbach, Alfred von [Oth.]
Niederländisches Künstlerlexikon: mit mehr als 3000 Monogrammen (Band 1): A - K — Amsterdam, 1906

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https://doi.org/10.11588/diglit.18166#0166
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Bosche — Boskam.

tropfen an den Blättern und Insekten,
Schmetterlingen etc. v. Mander rühmtauch
einen Hieronymus, der sich mit vier großen
Kundbildern, welche Feuersbrünste, Blu-
menvasen etc. behandelten, 1604 bei Mel-
chior Wyntgis in Middelburg befand. Seine
Bilder scheinen unter anderen Namen, wie
Ambrosius Brueghel u. a. zu figurieren.
In dem Verlassenschaftsinventar des Jan
Chrysostomus de Backer d'Eindhoven,
Haag, April 1662, ist ein Bild ,,in Water-
verve: een stuk zynde een Romer met
bloemen" von ihm erwähnt. (Obreen V.
296.) Auch führt der Kat. der Gal.
Nostiz in Prag zwei große Blumenstücke
von Lodewyk Jans van den Bos an.

v. Mander. I. f. 139.

Boscke. Philipp van den Bosch,
holländischer Zeichner und Kupferstecher,
Anfang des 17. Jahrh. Von ihm eine große
Ansicht der Stadt Prag mit allen Umge-
bungen, aus neun Blatt bestehend; ge-
zeichnet von Philipp v. d. Bosche, ge-
stochen von dem Nürnberger Johannes
Wechter, mit Ägid Sadelers Adresse.

Blanc. Man. I. 468; — Kramm. I. 133; — Dr.
H. Moder n in Mitteilung, der k. k. Zentral-Kommission.
1895; — Andres e n. II. 847.

Bosch. Pieter van den Bosch oder
Bos, Genremaler aus Amsterdam, geb.
1613; 1660 noch in Amsterdam tätig. Am
•1. Jan. 1645 schloß er mit dem Bilder-
sammler Martin Kretzer einen Vertrag,
laut dessen er sich verpflichtet, das ganze
Jahr von früh 7 Uhr bis zum Abend aus-
schließlich für Kretzer zu arbeiten. Nur
Sonntags und Feiertags hatte er frei; aber
Kretzer sicherte sich auch ein Vorrecht für
die Erwerbung jener Bilder, die er in dieser
Zeit malen würde. Als Jahresgehalt erhielt
er 1200 Gulden. 1650 bot der Kunsthändler
Renialme in Amsterdam dem großen Kur-
fürsten eine Reihe von Bildern an, darunter
auch ein Stilleben von Pieter van den
Bosch. Am 11. Okt. 1660 bedenkt eine
Dame in ihrem Testamente jedes seiner
Kinder mit 60 Gulden. Seine erst vor
kurzem der Vergessenheit entzogenen Bil-
der sind dem Ger. Dow, P. Slingeland und
Nie. Maes verwandt, aber ganz ungewöhn-
lich ansprechend in schlichter Originalität.

Gemälde: Berlin. Küchenmagd mit Küchengeräten.
Bez. P. v. B.; — Eine Spitzenklöpplerin.

Bei ton. Lord Brownland. Ein junges Paar hört,
an einem Tische sitzend einem Rommelpotspicler zu.

DraytoE Manoi, Sir Eob. Peel. Eine Frau, auf
einer umgestürzten Tonne sitzend, lehrt einen vor
ihr stehenden Knaben beten.

London. Georg Salting. Küchenmagd, Geschirre
scheuernd.

Paris. Louvre. Küchengeschirre.

Petersburg. Eremitage (N. 1249). Eine alte Erau,
die Bibel lesend. Bez. P. v. Bos. (Philip Boscher ge-
nannt. Bei Smith!. Cat. rais. als Slingeland beschrieben.)

In alten Katalogen sind Stilleben und Gesellschafts-
stücke nicht selten. In der Verst. Nie. Selhof, 1759

im Haag, ist eine Gesellschaft von Bauern und Bäue-
rinnen, die sich im Mondschein an einem Eeuer wärmen,
von Pieter van den Bos erwähnt. Im Inventar des
Erzh. Leopold Wilhelm (II. 769) ein kleines Stück
von Ölfarbe auf Leinwand, worin auf einem steinernen
Tisch und grauen samtenen Teppich, „ein silber ver-
guldter Becher steht, ein Messer liget, auf einem
Teller rothe und weiße Weinbeer und in einer Majolica
Pomeranzen und Lemoni Egen." Original von P. V. Bos.

Hoet; — Terwesten; — Kramm. I. 127; —
Kunstchronik. 1893. p. 260; — A. Bredius in
Oud Holl. 1891. p. 143; — W. Bode und A. Bre-
dius in Preuß. Jahrb. 1893. p. 41.

Boschaert. Boschaert. Kunstfreund
zu Antwerpen, der um 1842 das Haus be-
wohnte, welches ehedem in Rubens' Besitze
War.

Immerzeel. I. 80.

Boscher. Joos Bos eher, Kunstver-
leger, Mitte des 17. Jahrh.; publizierte
angeblich Portraits. Auf einem Blatte Py-
ramus und Thisbe steht Boscher exc.

H e i n e k e n. III. 191; — B r u 11 i o t, I. N. 1616; —
Blanc. Man. I. 468.

Boscher. Philip van den Boscher
oder Bossche, Landschaftsmaler, von
dem eine Gebirgslandschaft mit Fernblick,
Federzeichnung auf Pergament, bez. van
den Boscher 1615, erwähnt wird.

Koll. Weigel. 1869. N. 926; — Ährenlese. I.
p. 98. N. 652,

Boshamer. JanHendrikBoshamer,
Marine- und Schiffsmaler, geb. zu Dord-
recht 21. Juli 1775; 1787 Schüler bei Jan
van Leen, 1788 bei Arie Lamme, bei dem
er 12 Jahre blieb, dann ging er nach Ham-
burg und heiratete endlich in Dordrecht,
wo er längere Zeit tätig war.

v. Eynden. III. 191; IV. 215; — Immerzeel.
I. p. 80.

Boshamer. Johannes Boshamer,
Landschafts- und Marine-, später auch
Portraitmaler, ältester Sohn des Jan Hend-
rik Boshamer, geb. 29. Jan. 1800 zu Dor»d-
recht. Er malte mit der linken Hand und
war 1842 noch tätig; seine Lampen- und
Lichtstücke waren besonders geschätzt.

v. Eynden. III. 195; — Immerzeel. I. 80.

Boshamer. Johannes Willem Bos-
hamer, Landschafts- und Portraitmaler
zu Rotterdam, Sohn des Joh. Hendrik und
Bruder des Johannes B.; 22. Jan. 1802 zu
Dordrecht geboren. Schüler seines Vaters.

Immerzeel. I. 81.

Boshuse. JanBoshuse, Landschafts-
maler zu Amsterdam, 1616—1621 urkund-
lich in Amsterdam erwähnt.

A. Bredius in Oud Holl. 1890. p. 222.

Boskam. J. Boskam, berühmter Stem-
pelschneider zu Ende des 17. und Anfang
des 18. Jahrh.; angeblich aus Nymwegen
gebürtig, wo aber v. Eynden keine Spur
von ihm fand. v. Loon erwähnt von ihm
Medaillen auf den Frieden von Ryswyck,
auf Willem III. und die Schlacht bei Neer-
winden. Später ging er nach Berlin und
lieferte eine besonders gerühmte Medaille
 
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