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Jedermann Etwas bringende und mit Ab-
bildungen der verschiedenartigsten Kunst-
zweige, mit architektonischen Plänen und
Schnitten von Kirchen, Burgen und Schlös-
sern, mit vielen nach Photographie und
Zeichnung gewonnenen Wiedergaben von
Bildwerken und Gemälden und kunstge-
werblichen Arbeiten aller Art versehene
im besten Sinne zu empfehlen. Dass auch
iiusserlich das Buch sich vornehm und ge-
diegen ausnimmt, ist angesichts der Leiter
des Unternehmens selbstverständlich, und
mit berechtigtem Stolze nennen sich die zur
Arbeit vereinten Kräfte, Gelehrte und Künst-
ler, Vervielfältigungs-Anstalten, Druckerei
und Papierfabrik.
Berlin. (P. Lehfeldt.)
Miscellanea.
Über die vorgeschichtliche Ansiedelung in
Andernach giebt H. Schaaffhausen im 86.
Hefte der Bonner Jahrbücher einen aus-
führlichen Bericht, dem wir folgendes ent-
nehmen: Im Ncuwieder Becken habe der
Bimstcin nicht, wie man früher meinte,
sich im Wasser abgesetzt, sondern sei aus
der Luft niedergefallen, dies folge aus
dessen Anschmiegung an die Terrainwellen,
aus dem Vorhandensein schwerer Schiefer-
steiue in den Bimstcinschichti n und ans
dem Pehlen dos Bimsteins in allen tiefen
Stellen der heutigen Kheinebene. Unter
dieser Bimsteinschicht nun wurden 1883
von Sch. am Martinsberge Spuren einer
praehistorischen Ansiedlung zwischen Lava-
blöcken lagernd ausgegraben, bestehend aus
gespaltenen und zum Teil bearbeiteten
Knochen von Remitier, Eisfuchs, Schnee-
huhn, Edelhirsch, bos primigenius, und be-
sonders von njiius caballus fossilis, welches
letztere das Hauptnahrungsmittel der da-
maligen Menschen gebildet haben muss;
auch wurden einige Rippenstücke von
Menschen gefunden, die unter den Resten
von Mahlzeiten liegend schwerlich als von
einem Begrabenen herrührend zu betrach-
ten sind. Ferner fand man zahllose Scha-
ber und Bohrer aus tertiärem Quarzit, die
wie die gleichzeitig aufgefundenen Stein-
kernc beweisen, an Ort und Stelle ange-
fertigt wurden, einen faustgrossen Reib-
stein, einen durchbohrten Zahn, der als
Amulet getragen wurde, Angelhaken aus
Knochen, knöcherne Nähnadeln und Stücke
von ltöthel, welche zu mannigfachen Fär-
bungen gedient haben mögen. Von Töpfen
wurden auch nicht die geringsten Scherben
entdeckt und da auch kein einziger Kno-
chen Feuerspuren zeigte, schliesst Sch.,
dass jene Bevölkerung das Fleisch in rohem.
Zustande verspeist habe.
Unweit dieser Stelle, V'- Stunde rhein-
abwärts von Andernach, bei Weissenthurm,
wurde zur selben Zeit etwa 7 Fuss unter
der Oberfläche unter den ungestörten
Schichten von Tuff und Bimstein in einer
Lage von grobem Bimstein ein roher Topf
mit parallelen Strichen gefunden. Während
also zur Zeit der Andernacher Ansiedlung,
die älter ist als der Bimsteinauswurf, die
Töpfe noch fohlten, erscheinen sie hier
gleichzeitig mit dem Bimsteinauswurf.
Das Troparium von Prüm und iss.
sein Bilderschmuck.
Von Ad. Heiners, Pfarrer in Nagern
(Luxemburg).
(Fortsetzung).
Fol. 10v. Fest des hl. Stephan.
Zwei Darstellungen aus dessen Martertode.
a) Mit einem Buche in der Hand steht
der Diakon vor einem andern, wohl sei-
nem Schüler, der Erklärungen über das
Evangelium erhält.
b) Im 2. Bilde reicht eine Hand aus
dem Himmel dem auf den Ivnieen liegen-
den Märtyrer bei der Steinigung den Kreuz-
nimbus entgegen.
Introitustropc: 1. Eja conlevitas in pro-
tomartyris Steph.1 2 3 4) 2. Salus mar-
tvrum hodie Steph.a)
Kyrie. Fons origo lueis perpotuc . ...s)
Gloria. Qui celicolas et terrigenas’-.. ..*)
Fol. 12'. 1. Sequens. Concordia. Von
Notker Balbulus. Hane concordi famulatu5 6).
2. Sequens. Hypodiaconissa. Christi
Domini militise).
1) Nur im Prürner Codex.
2) Nr. 9449 Paris; Nr. 11(59 Arsonalb.
3) Nur im Prümer Codex.
4) Eptern. 5; Nr. 1235; Nr. 9445; Nr. 10503 Paris.
5) Bei Kehrein Nr. 711; Daniel II, 6; Schu-
ld ger 26.
6) Bei Kehrein 710; Mono III 507 ; PanielII53.
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Jedermann Etwas bringende und mit Ab-
bildungen der verschiedenartigsten Kunst-
zweige, mit architektonischen Plänen und
Schnitten von Kirchen, Burgen und Schlös-
sern, mit vielen nach Photographie und
Zeichnung gewonnenen Wiedergaben von
Bildwerken und Gemälden und kunstge-
werblichen Arbeiten aller Art versehene
im besten Sinne zu empfehlen. Dass auch
iiusserlich das Buch sich vornehm und ge-
diegen ausnimmt, ist angesichts der Leiter
des Unternehmens selbstverständlich, und
mit berechtigtem Stolze nennen sich die zur
Arbeit vereinten Kräfte, Gelehrte und Künst-
ler, Vervielfältigungs-Anstalten, Druckerei
und Papierfabrik.
Berlin. (P. Lehfeldt.)
Miscellanea.
Über die vorgeschichtliche Ansiedelung in
Andernach giebt H. Schaaffhausen im 86.
Hefte der Bonner Jahrbücher einen aus-
führlichen Bericht, dem wir folgendes ent-
nehmen: Im Ncuwieder Becken habe der
Bimstcin nicht, wie man früher meinte,
sich im Wasser abgesetzt, sondern sei aus
der Luft niedergefallen, dies folge aus
dessen Anschmiegung an die Terrainwellen,
aus dem Vorhandensein schwerer Schiefer-
steiue in den Bimstcinschichti n und ans
dem Pehlen dos Bimsteins in allen tiefen
Stellen der heutigen Kheinebene. Unter
dieser Bimsteinschicht nun wurden 1883
von Sch. am Martinsberge Spuren einer
praehistorischen Ansiedlung zwischen Lava-
blöcken lagernd ausgegraben, bestehend aus
gespaltenen und zum Teil bearbeiteten
Knochen von Remitier, Eisfuchs, Schnee-
huhn, Edelhirsch, bos primigenius, und be-
sonders von njiius caballus fossilis, welches
letztere das Hauptnahrungsmittel der da-
maligen Menschen gebildet haben muss;
auch wurden einige Rippenstücke von
Menschen gefunden, die unter den Resten
von Mahlzeiten liegend schwerlich als von
einem Begrabenen herrührend zu betrach-
ten sind. Ferner fand man zahllose Scha-
ber und Bohrer aus tertiärem Quarzit, die
wie die gleichzeitig aufgefundenen Stein-
kernc beweisen, an Ort und Stelle ange-
fertigt wurden, einen faustgrossen Reib-
stein, einen durchbohrten Zahn, der als
Amulet getragen wurde, Angelhaken aus
Knochen, knöcherne Nähnadeln und Stücke
von ltöthel, welche zu mannigfachen Fär-
bungen gedient haben mögen. Von Töpfen
wurden auch nicht die geringsten Scherben
entdeckt und da auch kein einziger Kno-
chen Feuerspuren zeigte, schliesst Sch.,
dass jene Bevölkerung das Fleisch in rohem.
Zustande verspeist habe.
Unweit dieser Stelle, V'- Stunde rhein-
abwärts von Andernach, bei Weissenthurm,
wurde zur selben Zeit etwa 7 Fuss unter
der Oberfläche unter den ungestörten
Schichten von Tuff und Bimstein in einer
Lage von grobem Bimstein ein roher Topf
mit parallelen Strichen gefunden. Während
also zur Zeit der Andernacher Ansiedlung,
die älter ist als der Bimsteinauswurf, die
Töpfe noch fohlten, erscheinen sie hier
gleichzeitig mit dem Bimsteinauswurf.
Das Troparium von Prüm und iss.
sein Bilderschmuck.
Von Ad. Heiners, Pfarrer in Nagern
(Luxemburg).
(Fortsetzung).
Fol. 10v. Fest des hl. Stephan.
Zwei Darstellungen aus dessen Martertode.
a) Mit einem Buche in der Hand steht
der Diakon vor einem andern, wohl sei-
nem Schüler, der Erklärungen über das
Evangelium erhält.
b) Im 2. Bilde reicht eine Hand aus
dem Himmel dem auf den Ivnieen liegen-
den Märtyrer bei der Steinigung den Kreuz-
nimbus entgegen.
Introitustropc: 1. Eja conlevitas in pro-
tomartyris Steph.1 2 3 4) 2. Salus mar-
tvrum hodie Steph.a)
Kyrie. Fons origo lueis perpotuc . ...s)
Gloria. Qui celicolas et terrigenas’-.. ..*)
Fol. 12'. 1. Sequens. Concordia. Von
Notker Balbulus. Hane concordi famulatu5 6).
2. Sequens. Hypodiaconissa. Christi
Domini militise).
1) Nur im Prürner Codex.
2) Nr. 9449 Paris; Nr. 11(59 Arsonalb.
3) Nur im Prümer Codex.
4) Eptern. 5; Nr. 1235; Nr. 9445; Nr. 10503 Paris.
5) Bei Kehrein Nr. 711; Daniel II, 6; Schu-
ld ger 26.
6) Bei Kehrein 710; Mono III 507 ; PanielII53.