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Zeitschrift für christliche Archäologie und Kunst — 1.1856

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Wattenbach, Wilhelm: Die Kongregation der Schottenklöster in Deutschland, [1]
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https://doi.org/10.11588/diglit.3677#0038
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30 DIE KONGREGATION DER SCHOTTENKLÖSTER IN DEUTSCHLAND.

Bis zum Jahre 1293 war das Kloster ausserhalb der Stadt gelegen, und dadurch vor
mehreren verheerenden Bränden Begensburgs geschützt; doch belehrt uns eine bei Ried S.
16 excerpirte Urkunde vom 14. Juni 1278, dass es damals gänzlich abgebrannt war, so
dass nichts anderes übrig blieb als das Gemäuer. Die Gläubigen wurden deshalb zu from-
men Gaben aufgefordert.

Abermals betraf nach Paricius S. 308 im Jahre 1433 „der unglückliche Zufall das
hiesige Closter S. Jacob, dass es sammt der so kostbar erbauten Kirche und etlichen Häu-
sern durch eine grosse Feuersbrunst völlig in die Asche geleget worden."

Ein Jahrhundert später brachte wieder der verhängnissvolle Beichstag von 1546, der
Anfangspunkt des schmalkaldischen Krieges, auch unserm Stifte Gefahr, indem die Hälfte
desselben in Feuer aufging, und zwar, wie Paricius S. 319 sich ausdrückt, durch die Schuld
und Nachlässigkeit des damals in Begensburg anwesenden und einen Beichstag haltenden
Kaysers" Caroli V. seiner Bedienten.

Nach gänzlichem Verfall während des dreissigjährigen Krieges erholte sich das Stift
unter dem Abt Alexander Baillie (1640—1655) und die Kirche wurde von ihm restaurirt:
templo nitide ornato heisst es in seiner Grabschrift bei Paricius S. 330.

Endlich aber hat, wie derselbe berichtet, a. 1678 der Abt Placidus Fiemming „das
Kirchen-Gebäu aufs beste renoviret, mit schönen Altären ausgezieret, und das Closter selbst,
wie es jetzo stehet, zum Theil etwas grösser gebauet, zum Theil aber repariret." Seine
Grabschrift besagt, dass von seinen Thaten die Kirche zeuget, die er so verschönert habe,
dass er fast für ihren Erbauer zu achten sei (templum quod ita ornavit, ut vix non extru-

xerit).

(Schluss folgt.)
 
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