ARCHÄOLOGISCHE REISEBERICHTE. ■---- MAGDEBURG. (DOM-KBEUZGANG.) 229
späteren Zeiten; doch ist es wahrscheinlich, dass das Ganze ehemals in verschiedenen Far-
ben ausgemalt war, so dass die eingekratzten Linien, wie auch sonst hei alten Wand-
gemälden, nur als Vorzeichnung dienten, die nun, nach dem Verschwinden der Farbe, allein
noch zurückgehliehen sind.
Von ausgezeichneter Schönheit ist die an der Nordseite des Kreuzganges, der Thür
des Querhauses gegenüber, in den Kirchhof vortretende Polygonkapelle. Während das grüne
Laub der Bäume des Kirchhofs durch die weiten und hohen Fensteröffnungen reichlichst
bindurchblickt, wird die Decke in originellster Weise dadurch gebildet, dass die Graten des
Polygons von durchbrochenen Wänden überstiegen werden, über denen, durch einzelne
Steinplatten gebildet, die horizontale Entdeckung ruht. Alles dies ist in edelster golhischer
Weise, etwa am Anfange des XIV. Jahrhunderts gebildet, wohl gleichzeitig mit der origi-
nellen Paradicsesvorhalle vor dem Nordportale des Querhauses. Auch die Westseite des
Kreuzganges ist in vollendet golhischer Weise gebaut und wird der Mitte des XIV. Jahr-
hunderts angehören.
Der Kirchhof, welcher den von den Flauen umgebenen freien Mittelraum einnimmt,
wurde vor noch nicht langer Zeit noch zu Begräbnissen benutzt. Es stellten sich daher
der Erniedrigung desselben bis zur Sohle der Umgänge wesentliche Hindernisse entgegen.
Um das kellerartige Aussehen der letzteren möglichst zu mindern, wurden doch die Säulen
der Arkaden, welche fast ganz vermauert waren, wieder völlig geöffnet und das höhere Erd-
reich durch Fnttermaucrn vor denselben abgesteift. Auf diese Weise gelang es, doch we-
nigstens die Arkaden frei zu erhalten und durch sie hindurch eine Einsicht in das Grün des
mit Bäumen und Monumenten malerisch besetzten Kirchhofs. Gleichzeitig fand eine Her-
stellung der zerstörten Theile statt.
v. Quast.
Erklärung der auf Taf. XIII. befindlichen Abbildungen.
Fig 1. Gesims des unteren Geschosses am nordöstlichen Thurme des Doms zu Magdeburg. —
Fig. 2. Profil dazu. — Fig. 3. Gesims der Chornische der Klosterkirche zu Memlehen. —• Fig. 4.
Gesims und Ecke des zweiten Geschosses von unten am nordöstlichen Thurme des Doms zu Magdeburg. —
Fig. 5. Profit dazu. — Fig 6. Graten des Chorschlusses am Dome zu Magdeburg. — Fig. 7. Gurtbogen
westlich desselben. — Fig. 8. Graten des folgenden Gewölbejochs des Chors. •— Fig. 9. Desgl. am
westlichen Gewölbejoche desselben. — Fig. 10. Gurtbogen zwischen Chor und Querschiff. — Fig. 11.
Gurtbogen zwischen Chorschluss und Umgang. — Fig. 12. Gurtbögen in den Abseilen des Chors. —
Fig. 13. Hauptgurten am Umgange des Chorschlusses, — Fig. 14. Kreuzrippen daselbst. — Fig. 15.
Gurtbögen zwischen dem Umgänge des Chorschlusses und den Polygonkapellen. — Fig. 16. Graten der
Polygonkapellen des Chorschlusses. — Fig. 17. Südlicher Arm des Kreuzganges. — Fig. 18. Oesllicher
Arm desselben.
späteren Zeiten; doch ist es wahrscheinlich, dass das Ganze ehemals in verschiedenen Far-
ben ausgemalt war, so dass die eingekratzten Linien, wie auch sonst hei alten Wand-
gemälden, nur als Vorzeichnung dienten, die nun, nach dem Verschwinden der Farbe, allein
noch zurückgehliehen sind.
Von ausgezeichneter Schönheit ist die an der Nordseite des Kreuzganges, der Thür
des Querhauses gegenüber, in den Kirchhof vortretende Polygonkapelle. Während das grüne
Laub der Bäume des Kirchhofs durch die weiten und hohen Fensteröffnungen reichlichst
bindurchblickt, wird die Decke in originellster Weise dadurch gebildet, dass die Graten des
Polygons von durchbrochenen Wänden überstiegen werden, über denen, durch einzelne
Steinplatten gebildet, die horizontale Entdeckung ruht. Alles dies ist in edelster golhischer
Weise, etwa am Anfange des XIV. Jahrhunderts gebildet, wohl gleichzeitig mit der origi-
nellen Paradicsesvorhalle vor dem Nordportale des Querhauses. Auch die Westseite des
Kreuzganges ist in vollendet golhischer Weise gebaut und wird der Mitte des XIV. Jahr-
hunderts angehören.
Der Kirchhof, welcher den von den Flauen umgebenen freien Mittelraum einnimmt,
wurde vor noch nicht langer Zeit noch zu Begräbnissen benutzt. Es stellten sich daher
der Erniedrigung desselben bis zur Sohle der Umgänge wesentliche Hindernisse entgegen.
Um das kellerartige Aussehen der letzteren möglichst zu mindern, wurden doch die Säulen
der Arkaden, welche fast ganz vermauert waren, wieder völlig geöffnet und das höhere Erd-
reich durch Fnttermaucrn vor denselben abgesteift. Auf diese Weise gelang es, doch we-
nigstens die Arkaden frei zu erhalten und durch sie hindurch eine Einsicht in das Grün des
mit Bäumen und Monumenten malerisch besetzten Kirchhofs. Gleichzeitig fand eine Her-
stellung der zerstörten Theile statt.
v. Quast.
Erklärung der auf Taf. XIII. befindlichen Abbildungen.
Fig 1. Gesims des unteren Geschosses am nordöstlichen Thurme des Doms zu Magdeburg. —
Fig. 2. Profil dazu. — Fig. 3. Gesims der Chornische der Klosterkirche zu Memlehen. —• Fig. 4.
Gesims und Ecke des zweiten Geschosses von unten am nordöstlichen Thurme des Doms zu Magdeburg. —
Fig. 5. Profit dazu. — Fig 6. Graten des Chorschlusses am Dome zu Magdeburg. — Fig. 7. Gurtbogen
westlich desselben. — Fig. 8. Graten des folgenden Gewölbejochs des Chors. •— Fig. 9. Desgl. am
westlichen Gewölbejoche desselben. — Fig. 10. Gurtbogen zwischen Chor und Querschiff. — Fig. 11.
Gurtbogen zwischen Chorschluss und Umgang. — Fig. 12. Gurtbögen in den Abseilen des Chors. —
Fig. 13. Hauptgurten am Umgange des Chorschlusses, — Fig. 14. Kreuzrippen daselbst. — Fig. 15.
Gurtbögen zwischen dem Umgänge des Chorschlusses und den Polygonkapellen. — Fig. 16. Graten der
Polygonkapellen des Chorschlusses. — Fig. 17. Südlicher Arm des Kreuzganges. — Fig. 18. Oesllicher
Arm desselben.