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Zeitschrift für christliche Archäologie und Kunst — 1.1856

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https://doi.org/10.11588/diglit.3677#0304
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296 ERSCHEINUNGEN D. J. 1856 AUF DEM GEBIETE DER CHRISTL. ARCHÄOLOGIE ETC.

Arabesken der mannichfachsten Art, so wie aus dem Titelblatte, auf welchem in der Mitte die Bekehrung
des Apostels Paulus. Der Künstler scheint den bekannten Carton Raphael's mit dieser Darstellung in den
Hauptsachen zum Vorbild genommen zu haben.

Piper (F.), Der älteste christliche Bilderkreis. Aufgefunden in einer griechischen Bibelhandschrift der
vatikanischen Bibliothek. Insbesondere über die Darstellung der Schlange im Paradiese und des
Henoch. (Enthalten in der Deutschen Zeilschrift für christliche Wissenschaft und christliches Leben.
1856. S. 149, 184.)

Gering ist die Zahl der Handschriften der heil. Schrift und anderer gottesdienstlicher Bücher,
welche, einem höheren christlichen Alterthum angehörend, durch Miniaturen geschmückt sind, die zur
Veranschaulichung des biblischen Textes dienen. Der Verfasser fand im Vatican eine Handschrift des
Pentateuchs, welche sonst zwar schon bekannt, in kunslgeschichllicher Hinsicht jedoch nur zur Hälfte von
d'Agincourt benulzt wurde und in deren Miniaturen er eine Copie vortrefflicher alter byzantinischer Ar-
beiten erkennt. Diese Verinuthung wird durch Vergleichung der Malerei des Pentateuchs mit. jener der
bekannten ältesten Bilderhandschrift des Josua zur Evidenz, indem die Malerei des Pentateuchs die defect
gewordenen Stellen in der Pergamentrolle des Josua vollkommen ergänzt und ausserdem noch zahlreiche
Minialuren zu allen Büchern der heil. Schrift vom ersten Buch Mosis bis zum Buch Ruth enthält. Hieran
schliesst der-Verfasser die Erläuterungen zweier Malereien des Pentateuchs, nämlich der Darstellung des
Henoch und der Schlange im Paradiese, aus welchen sich ein Schluss auf das Alter der Originalbilder,
die diesen Miniaturbildern als Vorbild gedient haben, herleiten lässt.

Arbeiten über mittelalterliche Oelgemälde fuhren wir hier nur den Titeln nach an:
Schenkl, Kirche und Flügelaltar zu Alt-Bielitz in Schlesien (in den Miltheilungen der K. K. Central-
Commission, 1856); St. Johannes der Täufer von B. Zeitblom (Förster's Denkmale deutscher Kunst.
IL 1856. Malerei. S. 1); Der Tod Maria von Burg Lichtenstein (ebendas. S. 3); Votivtafel aus der
Karthäuserkirche zu Basel (ebendas. S. 5); Der h. Georg von C. Vos (ebendas. S. 9); Maria im
Rosenhag von M. Schongauer (ebendas. S. 11); Maria im Rosenhag von Mstr. Stephan (ebendas. S. 19).

c. Glasmalerei.

Zur Geschichte der Glasmalerei in Europa. (Enthalten im Organ für christliche Kunst. VI. 1856.
N. 6 ff.)

Ein Auszug aus dem Werke von Ed. Levy et J. B. Capronnier, ffistoire de la peinture sur verre
en Europe. Bruxelles.

Martin (A.), Ornements peints sur verre et sculptes. (Enthalten in: Cahier et Martin, Melanges d'archeo-
logie. T.IV. 1856. p. 88.)

Nach einer Einleitung über die Glasmalerei im Allgemeinen und die durch die neueren Schulen
in Bayern, England und Frankreich gelieferten Arbeiten geht der Verfasser zu einer Beschreibung der
Glasmalerei der Cathedrale von Strassburg (pl. 1), von Angers und Chartres (pl. 2—7) und der Böse im
Transept der Cathedrale von Laon {pl. 8) über.

V. Kirchliche Gewänder.

Bock (F.), Geschichte der liturgischen Gewänder des Mittelalters durch 100 Abbildungen in Farbedruck

erläutert. Bd. L Lief. 1. Bonn (Henry und Cohen), 1856. gr. 8. (1'/a Thlr.)
Bock (F.), Der Liborius-Teppich, gestickt von den Frauen und Jungfrauen der Stadt und Diöecse Pader-
born, nebst einleitenden kunsthistorischen Notizen über die Teppichwirkerei des Mittelalters. (Ent-
halten im Organ für christliche Kunst. VI. 1856. N. 8 ff.)

Die historische Einleitung über die Teppichwirkerei im Mittelalter, welche den grüssten Theil dieser
Arbeit bildet, bietet ein reichhaltiges Material zur Kenntniss dieses Industriezweiges und dient gleichsam
als Begleitwort für den herrlichen, von zarten Händen für den Paderborner Dom gestickten Liborius-Teppich.

W. KONER.
 
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