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Zeitschrift für christliche Archäologie und Kunst — 2.1858

DOI Artikel:
Passavant, Johann David: Die Maler Roger van der Weyden und einige Notizen über Goswin und Peter van der Weyden, [1]
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Quast, Ferdinand von: Archäologische Reiseberichte, [4]
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https://doi.org/10.11588/diglit.3678#0024

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20 ARCHÄOLOGISCHE REISEBERICHTE. ----- HILLERSLEBEN.

Gewirkte Tapeten.

Valentin de Calderara erwähnt einige von dem Roger von Brügge herrührende
Teppiche im Palast zu Madrid, die siehen Sünden genannt, und acht andere mit Darstellun-
gen aus der Offenbarung Johannes (siehe das Deutsche Kunstblatt 1853. S. 452). Uns sind
sie unbekannt geblieben, als wir in Madrid waren.

(Schluss folgt.)

Archäologische Reiseberichte.

(Fortsetzung. — Vergl. I. 4, 165; 5, 213; 6, 250.)

Hillersleben.

In den! alten Bezirke der Mark Brandenburg ist das Kloster Hillersleben das einzige
Mannskloster, welches dem Benedictiner-Orden angehörte. Es erklärt sich dies durch die
Geschichte der Mark selbst, als eines den Slaven abgewonnenen und erst spät zum Chri-
stenthume bekehrten Landes. Zwar war die Altemark, westlich der Elbe, altes Sachsenland,
und die deutsch-christliche Herrschaft hat hier wohl nie ganz aufgehört; aber doch fanden
zu Zeiten Trübungen dieses Verhältnisses statt. Die Menge der slawischen Ortsnamen da-
selbst und viele andere Nachrichten und Kennzeichen lassen keinen Zweifel darüber, dass
die Slaven wenigstens zeitweise auch über diese Gegenden, so wie selbst darüber hinaus,
ihre Herrschaft erstreckten. Es mag dies auch besonders in den Jahrhunderten geschehen
sein, welche, wie das XI., an Klosterstiftungen besonders reich waren, die dann, der Zeit-
richtung entsprechend, meist dem Benedictiner-Orden zufielen. Da die Mark aber haupt-
sächlich erst um die Mitte des XII. Jahrhunderts christianisirt wurde, so kamen hier vor-
zugsweise die späteren Ordensreformalionen, erst unter spezieller Einwirkung ihres Stifters,
des Erzbischofs Norbert von Magdeburg, die Pränionstratenser, später die bei der Neucullur
der bis dahin wüsten Gegenden so Ihätigen Cisterzienser, in Aufnahme.

Nur das auf der Grenze des Magdeburger Landes gelegene Hillersleben macht eine
Ausnahme und darf als ein Grenzstein betrachtet werden, den die ältere ßenedicliner-Cultur
bis über die Ohre hinübersetzt, der letzte nach dieser Richtung hin, da die weiten bal-
tischen Ebenen bis nach Russland hinaus nur noch die beiden anderen vorgenannten Orden,
aber kein anderes Benedictiner-Kloster mehr aufweisen. Wie man Hillersleben als letzten
geistigen Ausläufer der grossen Kloslerstiftungen betrachten kann, die den Fuss des Harzes,
 
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