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Zeitschrift für christliche Archäologie und Kunst — 2.1858

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Zacher, J.: Literarhistorischer Nachtrag zur Erklärung des Werbener Kelches
DOI Artikel:
Quast, Ferdinand von: Archäologische Reiseberichte, [5]
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https://doi.org/10.11588/diglit.3678#0076

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72 LITERARHISTORISCHER NACHTRAG ZUR ERKLÄRUNG DES WERRENER KELCHES.

Mischen Geschichten, die nach gewissen übereinstimmenden Zügen ihres Inhaltes aneinander-
gereiht, und dann gruppenweis unter moralische Rubriken vertheilt sind, welche erst in
den Drucken in eine alphabetische Ordnung gebracht wurden. Ausführlich hat über den
Verfasser und seine Schriften gehandelt Victor Le Cleuc, in der Ilistoire litteraire de la
France. Bd. XX. (Paris 1842) S. 51—78.

Als Muster einer solchen zugleich literar- und kunslgeschichllichcn Untersuchung,
und als ein Beispiel dessen, was auf solchem Wege zu erreichen ist, darf die treffliche Ab-
handlung Wilhelm Wackernagels über den Todtentanz (in Haupts Zeitschrift für deutsches
Alterthum, Bd. 9. Leipzig 1853 S. 302—365) hervorgehoben werden, durch welche das
Wesen und die Entwicklung dieses so weit verbreiteten, und so oft und viel besprochenen
Bilderkreises zuerst ergründet worden ist.

Halle, April 1857. J. Zacher.

Archäologische Reiseberichte.

(Fortsetzung. — Vergl. Heft I. S. 20.)

Kloster Ammcnsleben.

Nur eine halbe Meile südlich von Hillersleben, aber am rechten Ufer der Ohre,
auf altem Gebiete der Diöcese Magdeburg und des welllichen Besitzes der Erzbischöfe liegt
das Kloster Ammensieben, bis z. J. 1811 mit regulirten Chorherren besetzt. Es wurde
durch Graf Dietrich von Ammensieben gestiftet, einem Sohne des Grafen Eicke von Merse-
burg und Neffen des Gegenkönigs Hermann von Luxemburg, der durch seine Gemahlin
Amulrada diese thüringische Herrschaft erworben hatte. Kurz vor seinem 1120 erfolgten
Tode wird er die Stiftung beschlossen haben. Sein Sohn und Nachfolger Milo erwarb durch
seine Gemahlin Ludburg, die Tochter der Stifterin von Hillersleben, auch die Schulzvogtei
über dieses letzere Kloster.*) Doch war bei dem 1126 erfolgten Tode des Milo diese
Stiftung wohl noch nicht ganz vollendet, da der Stiftungsbrief des Erzbischofs Norbert erst
i. J. 1129 ausgefertigt wurde, worauf dann 1135 die Weihe der Kirche folgte. Beides er-
giebt sich aus einer 1140 ausgestellten Urkunde des Erzbischofs Conrad (bei Leuckfeld,
Antiq. Bursfeld. p. 57), wo es über letzteres Ereigniss beisst: Norbert Arch. et Ilermano comile
(Sohn des Milo) defuneto Conradus Arch. Magdeb., Oltonc (von Hillersleben) comile advo-
calo loci et fratre Thiderico (von Grieben; beide waren Brüder des Hermann) pelentibus,
Ammcnslovc monasterii dedicationem cum Anshelmo Havelbergensi Ep. peregit; ....

*) S. die Beweisstellen in Wohlbruecks kritischem Aufsalze über dieses Geschlecht in von Ledeburs Archiv I, 1.
S. t ff.
 
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