146 DIE KIRCHE UND DAS KLOSTER AUF DEM PETERSBERGU BEI HALLE.
welche die mit der speciellen Ausführung betrauten Königl. Baubeamten, Geh. Reg.- und Bauratli
Ritter zu Merseburg, der sie speciell unter seine Obhut nahm, Kreisbaumeister Wolff zu Halle,
und der an Ort und Stelle wohnende Bauführer Stark diesem Werke widmeten, und deren Wir-
ken vorzugsweise das günstige Resultat herbeiführte, dass eine seit fast dreihundert Jahren den
Einsturz drohende Ruine nunmehr in alter Würde wieder hergestellt worden ist, ohne dass da-
bei das archäologische Interesse, wie so häufig, durch unnütze Erneuerungen, wesentliche Ein-
busse erlitten hätte.
Die archäologisch merkwürdigen Funde einzelner Reste der ältesten Kirche, sowie der
ältesten Glieder des gründenden Fürstenhauses und der gleichzeitigen Pröbste, veranlassten eine
nähere Verbindung des Unterzeichneten mit dem Dr. Zacher zu Halle, welcher als Secretär des
Thür.-Sächsischen Vereins Veranlassung hatte diese Sache näher ins Auge zu fassen. Er theilte
dem Unterzeichneten eine Zusammenstellung der durch das Chronicon gegebenen Daten mit den
vor Augen liegenden Bautheilen und Gräbern mit, welche die von mir schon früher gewonnenen
Annahmen im Wesentlichen bestätigte, im Einzelnen davon allerdings mehrmals abwich, im Gan-
zen aber die bezüglichen Fragen so präcis hinstellte und kritisch begründete, dass als Resultat
dessen nicht nur ein lebhafter gegenseitiger Austausch stattfand, sondern auch Hr. Zacher neuer-
lich, dem Wunsche des Unterzeichneten folgend, eine ausführlichere Arbeit anfertigte und mir
zur Disposition stellte. Hierin hat er das genannte Chronicon für den Zweck der Geschichte
des Klosters kritisch bearbeitet, die andern namentlich urkundlichen Quellen, soweit sie bekannt
sind, damit verglichen und die Chronologie aufs schärfste zu reguliren, auch die Baugeschichte
der Kirche dadurch aufzuklären versucht. Die Gründlichkeit, mit der dieses geschehen, und welche
zur festen Begründung nothwendig war, erforderte aber eine breitere Behandlung, als dass sie
den engeren Grenzen dieser Zeitschrift sich hätte einfügen lassen; ich machte daher gern von der gü-
tigen Erlaubniss des Herrn Verfassers Gebrauch, jene Abhandlung bei nachfolgender Zusammen-
stellung für meine Zwecke benutzen zu dürfen, hoffend, dass sie in ihrer ganzen Vollständig-
keit dennoch anderwärts veröffentlicht werde. Da die von dem Unterzeichneten gewonnenen
Resultate von den bisher veröffentlichten z. Th. abweichen, so glaubte er sie nochmals vorlegen
zu müssen, um so mehr, als manche Grundlagen seiner abweichenden Ansichten bisher noch
nicht besprochen wurden. Es versteht sich dabei, dass er nicht schon Gesagtes unnütz zu
wiederholen wünscht. Auch bei Auswahl der anliegenden Abbildungen diente als Motiv, nur
Dasjenige hier zu geben, was zum allgemeinen Verständniss der nachfolgenden Abhandlung durch-
aus nothwendig, oder noch nicht genügend veröffentlicht worden ist, im Uebrigen aber auf die
früheren Puhlicationen zu verweisen, namentlich auf die sehr sorgsam ausgearbeiteten des Hrn.
Ritter. Letztere würden den Unterzeichneten fast der Mühe überhoben haben, neue anzufer-
tigen, wenn sie nicht vorzugsweise bestrebt gewesen wären, nur den Zustand der Kirche nach
der Restauration wiederzugeben, so dass selbst moderne Beifügungen, welche der Cultus erfor-
derte oder wünschenswerth machte (z. B. die von meinem Freunde, dem Geh.-Ob.-Baurathe
Stüler, der im vollen Einverständnisse mit mir namentlich die Beaufsichtigung der technischen
Ausführung überwachte, herrührende malerische Ausschmückung des Innern) dargestellt, und
von dem mit der Sache nicht näher Vertrauten von den älteren Bestandteilen nicht leicht zu un-
terscheiden sind. v. Q.
lMördlich von Halle erheben sich auf dem rechten Ufer der Saale mehrere Porphyr-
gruppen, die letzten Ausläufer des Harzes gegen Osten t welche inmitten der fruchtbaren
Ebene emporsteigend frühzeitig Beachtung finden musslen. Wie unter ihnen der befestigte
Landsberg zum Hauptorte einer Markgrafschaft gedieh, so schon früher der bei weitem hö-
welche die mit der speciellen Ausführung betrauten Königl. Baubeamten, Geh. Reg.- und Bauratli
Ritter zu Merseburg, der sie speciell unter seine Obhut nahm, Kreisbaumeister Wolff zu Halle,
und der an Ort und Stelle wohnende Bauführer Stark diesem Werke widmeten, und deren Wir-
ken vorzugsweise das günstige Resultat herbeiführte, dass eine seit fast dreihundert Jahren den
Einsturz drohende Ruine nunmehr in alter Würde wieder hergestellt worden ist, ohne dass da-
bei das archäologische Interesse, wie so häufig, durch unnütze Erneuerungen, wesentliche Ein-
busse erlitten hätte.
Die archäologisch merkwürdigen Funde einzelner Reste der ältesten Kirche, sowie der
ältesten Glieder des gründenden Fürstenhauses und der gleichzeitigen Pröbste, veranlassten eine
nähere Verbindung des Unterzeichneten mit dem Dr. Zacher zu Halle, welcher als Secretär des
Thür.-Sächsischen Vereins Veranlassung hatte diese Sache näher ins Auge zu fassen. Er theilte
dem Unterzeichneten eine Zusammenstellung der durch das Chronicon gegebenen Daten mit den
vor Augen liegenden Bautheilen und Gräbern mit, welche die von mir schon früher gewonnenen
Annahmen im Wesentlichen bestätigte, im Einzelnen davon allerdings mehrmals abwich, im Gan-
zen aber die bezüglichen Fragen so präcis hinstellte und kritisch begründete, dass als Resultat
dessen nicht nur ein lebhafter gegenseitiger Austausch stattfand, sondern auch Hr. Zacher neuer-
lich, dem Wunsche des Unterzeichneten folgend, eine ausführlichere Arbeit anfertigte und mir
zur Disposition stellte. Hierin hat er das genannte Chronicon für den Zweck der Geschichte
des Klosters kritisch bearbeitet, die andern namentlich urkundlichen Quellen, soweit sie bekannt
sind, damit verglichen und die Chronologie aufs schärfste zu reguliren, auch die Baugeschichte
der Kirche dadurch aufzuklären versucht. Die Gründlichkeit, mit der dieses geschehen, und welche
zur festen Begründung nothwendig war, erforderte aber eine breitere Behandlung, als dass sie
den engeren Grenzen dieser Zeitschrift sich hätte einfügen lassen; ich machte daher gern von der gü-
tigen Erlaubniss des Herrn Verfassers Gebrauch, jene Abhandlung bei nachfolgender Zusammen-
stellung für meine Zwecke benutzen zu dürfen, hoffend, dass sie in ihrer ganzen Vollständig-
keit dennoch anderwärts veröffentlicht werde. Da die von dem Unterzeichneten gewonnenen
Resultate von den bisher veröffentlichten z. Th. abweichen, so glaubte er sie nochmals vorlegen
zu müssen, um so mehr, als manche Grundlagen seiner abweichenden Ansichten bisher noch
nicht besprochen wurden. Es versteht sich dabei, dass er nicht schon Gesagtes unnütz zu
wiederholen wünscht. Auch bei Auswahl der anliegenden Abbildungen diente als Motiv, nur
Dasjenige hier zu geben, was zum allgemeinen Verständniss der nachfolgenden Abhandlung durch-
aus nothwendig, oder noch nicht genügend veröffentlicht worden ist, im Uebrigen aber auf die
früheren Puhlicationen zu verweisen, namentlich auf die sehr sorgsam ausgearbeiteten des Hrn.
Ritter. Letztere würden den Unterzeichneten fast der Mühe überhoben haben, neue anzufer-
tigen, wenn sie nicht vorzugsweise bestrebt gewesen wären, nur den Zustand der Kirche nach
der Restauration wiederzugeben, so dass selbst moderne Beifügungen, welche der Cultus erfor-
derte oder wünschenswerth machte (z. B. die von meinem Freunde, dem Geh.-Ob.-Baurathe
Stüler, der im vollen Einverständnisse mit mir namentlich die Beaufsichtigung der technischen
Ausführung überwachte, herrührende malerische Ausschmückung des Innern) dargestellt, und
von dem mit der Sache nicht näher Vertrauten von den älteren Bestandteilen nicht leicht zu un-
terscheiden sind. v. Q.
lMördlich von Halle erheben sich auf dem rechten Ufer der Saale mehrere Porphyr-
gruppen, die letzten Ausläufer des Harzes gegen Osten t welche inmitten der fruchtbaren
Ebene emporsteigend frühzeitig Beachtung finden musslen. Wie unter ihnen der befestigte
Landsberg zum Hauptorte einer Markgrafschaft gedieh, so schon früher der bei weitem hö-