Zerrenner, Heinrich Gottlieb: Volksbuch: Ein faßlicher Unterricht in nützlichen Erkenntnissen und Sachen mittelst einer zusammenhängenden Erzählung für Landleute um sie verständig, gut, wohlhabend, zufriedener und für die Gesellschaft brauchbarer zu machen (1. Theil, 1. Abtheilung) ([Erscheinungsort nicht ermittelbar]: [Verlag nicht ermittelbar], 1788) [VD18 90783131]

Nutzen der Zusammenrauschuug
da diese nun selbst einmal dafür eingenommen waren;
so überredeten sie auch die andern; und in vier oder
fünf Zusammenkünften de? Gemeinde, wobei) frn>
lich mancher Verdruß vorfiel, weil ein jeder gern
sein Stück, oder diß und das Stück, den Morgen ,
das Keilstük behalten wollte, kam die Sache zu Stan-
de. Sie hatten sich eine Feldruthe machen lassen, und
theilten sich,durchHülfeihres Pastors und ihres wirk-
Uchssecht verständigen Richters, der sehr gut rechnen
konnte , so gut und so freundschaftlich , daß auch die
Advokaten nicht Einen Pfenning davon bekamen.Sie
tauschten manches Stück in drey, vier malen, bis sie
die drey Felder, Sommerfeld, Winterfeld und
Brachfeld, herausbrachten. Die Grasfurchenoder
Raine, deren bisher gar viele waren, wurden weg -
gepflügt, und da war nun am Ende des Feldes von
allen den Graswegen ein großes Stück Land übrig.
Das machten sie zu einem Gemeindegrundstücke, und
dadurch wurde die Gememdekasse mit einemmale in
einen viel bessern Stand gesetzt. Ja, nachdem einer
viel oder wenig Hufen hatte, bekam er mehr oder
weniger Morgen von dieser neuen Gemeindebreite
auf beständig, gegen zwey Thaler jährlich, in Pacht.
Da hatte nun jeder seinen Acker in großen Breiten.
Die kleinsten waren drey bis fünfMorgenstücken. Ei-
nige harten Breiten von vierzig bis fünfzig Morgen.
Sonst lag hier ein Morgen, da anderthalb,dort drey,
und das oft sehr wert von einander, daß einer wohl
ü: einem halben Tage nach drey solchen Stucken mit
dem Pfluge hinziehen mußte, wobei) denn viel Zeit
verloren gierig. Iezt konnten sie hintereinanderweg
arbei.