Zerrenner, Heinrich Gottlieb: Volksbuch: Ein faßlicher Unterricht in nützlichen Erkenntnissen und Sachen mittelst einer zusammenhängenden Erzählung für Landleute um sie verständig, gut, wohlhabend, zufriedener und für die Gesellschaft brauchbarer zu machen (1. Theil, 1. Abtheilung) ([Erscheinungsort nicht ermittelbar]: [Verlag nicht ermittelbar], 1788) [VD18 90783131]

44 Gute und dankbare pfarrkLuder.
ihm: so Wie man ihnen denn das überhaupt nach -
sagen muß/ daß sie ihn recht lieb hatten. Denn wie
sollten sie das nicht, da Er sie ja so lieb hatte
rind ihnen das bcy aller Gelegenheit mit der That
bewies? Da mochte;. E. einem begegnen, was
da wollte: so nahm der Prediger Antheil daran.
Wars etwas Erfreuliches, das einem seiner Pfarr-
kinder wiederfuhr: so freute er sich recht herzlich und
so ehrlich mit, als Wenns ihm selbst wiederfahrett
wäre. Wars aber etwas Trauriges oder ein Un-
glück, das einem oder dem andern zusiieß: so war
er auch allerdings recht betrübt; lief hin zu den
Leidenden ins Haus, tröstete und gab Nach und
That, je nachdem es nöthig war. Wo er einem
einen Gefallen thun konnte, da that ers gern.
Und also hatten sie ihn auch wieder lieb und Lhaten
ihm alles zu Gefallen. Denn wer uns gern dient
dem dienen wir auch wieder gern, wenn wir kön-
nen. Wo sie seinen Vortheil befördern und Schaden
abwenden konnten, da thaten sie es. Wenn, sie
nach der Stadt verrciseten oder schickten: so fragten
sie bey ihm an, ob sie ihm etwas ausrichten kön-
nen, thaten ihm auch manche Fuhren; ja, da
er noch den Acker selbst hatte, erboten sie sich oft
und pflügten ihm ein, zwcy Tage und halfen ihm
einführen. Mit einem Wort: man muß ihnen das
nachsagen, daß sie sich dankbar für seine treuen
Bemühungen, die er darauf verwendete, sie ver-
ständig und gut zu machen, bewiesen, und eine
rechte Hochachtung und Liebe für ihn hatten, und
recht gute, folgsame uid dienstfertige Pfarkinder
gegen