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Zerrenner, Heinrich Gottlieb
Volksbuch: Ein faßlicher Unterricht in nützlichen Erkenntnissen und Sachen mittelst einer zusammenhängenden Erzählung für Landleute um sie verständig, gut, wohlhabend, zufriedener und für die Gesellschaft brauchbarer zu machen (1. Theil, 1. Abtheilung) — [Erscheinungsort nicht ermittelbar]: [Verlag nicht ermittelbar], 1788 [VD18 90783131]

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https://doi.org/10.11588/diglit.49043#0257
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UmeinlichkeLt und Unordnung. 2^7
ein Teller hin! und Wenns keiner sah: so sollten
es denn immer die Katzen oder der Hund gethan
haben. Die guten Leute hatten also viel Scha-
den und Verdruß von ihr. Doch legte sie diesen
Fehler noch eher, als ihre Schwatzhaftigkeit ab.
Frcylich, — was ebenfalls recht schlimm war —>
so war sie auch unreinlich und unordentlich; und
da hatte Marie gewiß recht ihre liebe Noth.
Die mochte nun alles gern spiegelblank haben.
Wollte sie einen Topf brauchen, den Gretchen
ausgewaschen hatte: so mußte sie die Magd ru-
fen, oder ihn selbst auswaschen, weil die Spei-
sen , von vorigen Tagen noch drinnhiengen. Die
, Milchgefässe mußte sie immer noch einmal schen-
ken. Auch selbst in Ansehung ihrer Person und
Kleidung war Gretchen sehr nachlässig und un-
reinlich. Oft hiengen ihr die Haare um den
Kopf, oder sie hatte sich nicht gewaschen; und
da Georg einigemal ein Haar im Essen fand:
so durfte sie nun auch gar nicht mehr in die
Küche zu dem Essen kommen. Wenn Georg ein-
mal einen Tag mit Marien abwesend gewesen
war, und wieder zu Hause kam: da hatte man
die Unordnung sehen sollen! Da lag denn alles
noch unaufgeräumt. Dort lagen die Hemden von
den kleinen Kindern auf der Erde; auf dem Tische
stunden die Schuhe, die Milchschisseln; das Brod
lag auf dem Stuhle, das Tischtuch unter dem
Tische, und es sah alles so unreinlich aus, daß
sich die guten Aeltern recht ärgerten. Dann gab
sie vor, -aß sie so viel j» thun gehabt hätte-
 
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