Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Zerrenner, Heinrich Gottlieb
Volksbuch: Ein faßlicher Unterricht in nützlichen Erkenntnissen und Sachen mittelst einer zusammenhängenden Erzählung für Landleute um sie verständig, gut, wohlhabend, zufriedener und für die Gesellschaft brauchbarer zu machen (2. Theil, 1. Abtheilung) — [Erscheinungsort nicht ermittelbar]: [Verlag nicht ermittelbar], 1788 [VD18 90783158]

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.49045#0032
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
zo wie alles gut Litt Hause geht.
In Georgens Hause gieng also alles sehr
ordentlich zu. Auch that ein jeder das Seine mit
Lust. — Die Dienstbothen hatten eine wahre
Liede zu ihrer Herrschaft, denn sie bekamen gute
gesunde Speisen , und wenn sie krank waren: so ritt
Georg selbst zum Arzt, und pflegte sie, wie wenn sie
seine Kinder wären, und zog ihnen nie etwas
dafür von ihrem Lohn ab; — dafür thaten sie
denn auch ihrer Herrschaft wieder alles zu gefal-
len, und stunden ihr so treu vor, als ob das
ihnen Uebergebene ihr Eigenthum wäre. Und da
also ein jeder das Seine so mit Lust und Fleiß
verrichtete, und nberdeM nicht mehr ansgegeSen
wurde, als was höchst nöthig war, und mit einer
vernünftlgen Sparsamkeit alles zu Nathe gehalten
wurde: so giengs mit Georgens Wirthschaft denn
auch recht gut. Er hatte die Sprichwörter: Man
müsse sich nach der Decke strecken. — Borgen
macht Sorgen, drum muß man nicht mehr ver-
zehren, als der Pflug kann erwerben. — Zu
einem guten Haushalt gehört ein Noch - Zehr - und
Ehrenpfennig.
Und dieß hatte er denn auch meistens. Er
selbst litt Nie Noch; sondern war immer im Stande
daß er auch andern wohl mit diesem und jenem
aushelfen konttte; Und das freute ihn denn im-
mer gar sehr, und alle diencen ihm deswegen
wieder gern. Er. ward von Zeit zu Zeit wohl-
habender, und kam sichtbar vorwärts. Das hatte
er
 
Annotationen