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Zerrenner, Heinrich Gottlieb
Volksbuch: Ein faßlicher Unterricht in nützlichen Erkenntnissen und Sachen mittelst einer zusammenhängenden Erzählung für Landleute um sie verständig, gut, wohlhabend, zufriedener und für die Gesellschaft brauchbarer zu machen (2. Theil, 1. Abtheilung) — [Erscheinungsort nicht ermittelbar]: [Verlag nicht ermittelbar], 1788 [VD18 90783158]

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https://doi.org/10.11588/diglit.49045#0056
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54 Rleebau. M Le der Rlee gesäet wird.
die nicht tief gewurzelte Gerste ausgerissen und
ihr dies also geschadet haben. Beym Hafer aber
saete er den Klee gleich mit auf, sobald der
Hafer gesaet war. Giengs aber der Witterung
wegen nrcht an: so thats er auch, wenn selbst
der Hafer schon einen Finger lang war, und eg-
gete ihn ordentlich mit der Egge zu; denn das
schadete dem Hafer nicht, weil er tiefer wurzelt,
wie die Gerste. Am besten kam der Klee im
nassen, kalken und fetten Acker fort, wenn nur
vier bis sechs oder acht Zoll gute Erde oben war.
Wo der Mist etwa, weil der Acker abhängig war
durch das Schnee - und Negenwasser nicht wegge-
spült werden konnte, da düngte er ihn schon vor
Winter,- sonst aber im Frühjahr, und ließ
alsdann den etwa vest gewordenen Acker mit
einer scharfen hölzernen Egge tüchtig aufkratzen.
Hatte er Asche, — etwa auf einen Morgen
zehn Zentner, odergar drei) Zentner ganz klein
und klar zermalmete rohe Gypssieine darauf
zum Dünger nehmen können: so sollte er vol-
lends erst gesehen haben, was das gefruchtet hat
te. Sobald nun im Monat May sich die erste
rothe Blume auf dem Kleefelde zeigte, ließ er-
den Klee grün verfuttern, oder auch mähen und
Heu davon machen. Wenn er ihn grün verfut-
terte , so brauchte er denn aber die Behutsamkeit,
daß er anfangs dem Viehe nicht viel auf ein-
mal sondern immer wenig und lieber öfter auf-
stecken oder vorlegcn ließ; weil man Exempel
hat.
 
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