Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Zerrenner, Heinrich Gottlieb
Volksbuch: Ein faßlicher Unterricht in nützlichen Erkenntnissen und Sachen mittelst einer zusammenhängenden Erzählung für Landleute um sie verständig, gut, wohlhabend, zufriedener und für die Gesellschaft brauchbarer zu machen (2. Theil, 1. Abtheilung) — [Erscheinungsort nicht ermittelbar]: [Verlag nicht ermittelbar], 1788 [VD18 90783158]

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.49045#0159
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
Gewitter.

r)7
zroße Magd war auch mitgefahren, um Butter,
Eyer und Käse zu vermarkten. Des Nachmittags
um zwey Uhr kam nun das Gewitter wirklich
herauf. David, so hieß der Knecht, war unter
Weges. Der ganze Himmel war fürchte'gich
schwarz, und es donnerte schon in der Ferne.
Da ward nun dem David und der Sophien,
die auf dem Wagen saß, schrecklich bange. Da-
vid jagte drauf los, daß es eine Art hatte»
„ Wir müssen machen, sagte er, daß wir nach
,, Hause kommen, damit wir nicht naß werden."
Das war aber sehr unverständig gedacht. Denn,
wenn ein so schweres Gewitter am Himmel sieht,
muß man ja nicht mit dcn Pferden so schnell
jagen; sollte man auch durch und durch naß
werden. Denn durch das Jagen werden die
Pferde sehr erhitzt, daß sie stark ausdünsten,
und der Pferdeschweiß zieht den Blitz an sich;
hiernächst wird durch das heftige Jagen eine
starke Zugluft erregt, und das Gewitter zieht
allemal diesem Strom der Luft nach; wodurch
allemal die Gefahr noch grösser wird. Endlich
weiß man ja, daß die Pferde mit Hufeisen be-
schlagen sind, und das Geschirr viel Eisenwerk
an sich hat; nach Metall aber schlagt der Blitz auch
gern. Da hätte nun Dadid leicht ein Unglück
haben können, und er wäre selbst Schuld daran
gewesen, wenn er sammt den Pferden von dem
Werter wäre erschlagen worden. Aber der unver-
ständige Mensch wußte das nicht, und kgm dies-
mal
 
Annotationen